Bußgeld für den Millenium-Betreiber?

Im November 2009 verkündete die Verwaltung, nachdem zuvor die Staatsanwaltschaft das Verfahren an die Stadt zur Einleitung eines Ordnungswidrigkeitsverfahrens zurückgegeben hatte, dass man den Betreiber des Milleniumhügels am Madamenweg nun mit einem hohen Bußgeld belegen wolle.

Im Sommer 2010 berichtete die BZ zuletzt, dass nach über sieben Monaten immer noch keine Anklageschrift vorgelegen hatte.

Neue Akten heizen Bußgeld-Streit an, BZ vom 29.06.2010

Im Finanzausschuss am 16.6.2011 bittet die BIBS-Fraktion deswegen in ihrer Anfrage um Sachstandsbericht.

In der Sitzung des Finanzausschusses teilt Finanzdezernent Stegemann nun mit, dass man auf die BIBS-Anfrage nicht antworte, da der Planungs- und Umweltausschuss zuständig sei!

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 17.06.2011

weiteres

 

Ratssitzung vom 31.05.2011

Die heutige Ratssitzung beginnt um 11h und ist die vorletzte in dieser Ratsperiode. Zu Beginn erhebt sich der Rat und gedenkt der verstorbenen Bürgermeisterin Inge Kükelhan (SPD).

Ratsvorsitzender Karl Grziwa eröffnet die Sitzung. Er teilt mit, dass gegen 13.00 Uhr eine Mittagspause geplant ist. Danach soll dann die Generaldebatte zum TOP 15 (PPP Kitas und Schulen) beginnen.

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum stellt den Antrag zur Tagesordnung, die TOPs zu PPP von der Tagesordnung zu nehmen. Die entscheidenden Unterlagen hätten den Ratsmitgliedern nicht oder nicht rechtzeitig vorgelegen. Insbesondere der Forfaitierungsvertrag. Damit sei bei bestem Willen für ihn die Vorlage heute nicht abstimmbar. Finanzdezernent Ulrich Stegemann erklärt, der Forfaitierungsvertrag sei ja auch noch nicht geschlossen wurden. Rosenbaum erwidert, es fehle auch der Einredeverzichtsvertrag. Die Einredeverzichtserklärung habe den Unterlagen beigelegen, antwortet ihm Stegemann.

BIBS- Antrag -> mehrheitlich agbelehnt

TOP 2
Mitteilungen

Es liegen keine Mitteilungen vor.

Anfragen

TOP 3.1
Altersgerechtes Leben in Braunschweig
– Anfrage der CDU (Ds. 1487/11)
Die CDU will wissen, ob es so etwas wie einen “Masterplan” für altersgerechtes Leben in Braunschweig geben wird.
Für die Verwaltung antwortet Stadtbaurätin Marion Sommer, man werde versuchen, das Thema auf einer pragmatischen Ebene strukturell “gesamtstädtisch” zu erfassen. Das bisher in Braunschweig praktizierte Vorgehen halte sie für den richtigen Weg. Daraus könne man einen Masterplan entwickeln.

Stellungnahme der Verwaltung und Anlage

TOP 3.2
Sachstand Bürgerarbeit
– Anfrage der SPD (Ds. 1495/11)

SPD-Ratsfrau Gabriele Hübner stellt die Fragen an die Verwaltung. Ihr antwortet Sozialdezernet Ulrich Markurth, es seien seit Sommer 2010 ca. 2000 Gespräche geführt worden, im Dezember hätten dann die letzten Personen mit der Teilnahme begonnen. Es sei geplant, insgesamt 150 Stellen für die in Frage kommenden Personen zu schaffen. 17 Plätze seien bis dato beantragt und besetzt worden. BIBS-Ratsfrau Heiderose Wanzelius fragt nach der Vergütung, die sich ihres Wissens auf sehr niedrigem Niveau bewege. Markurth antwortet, es gebe für die Personen einen Satz von 900 Euro, dazu kämen “Ergänzungen durch Sozialhilfeleistungen”.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.3
Studie zur Kinder- und Familienarmut in der Region Braunschweig
– Anfrage der Grünen (Ds. 1518/11)
Ratsherr Karl-Heinz Kubitza will für die Grünen wissen, welche Konsequenzen die Verwaltung aus der Studie zieht und welche konkreten Schritte geplant sind. Sozialdezernent Markurth erklärt, die Verwaltung nehme das Ganze “sehr ernst”. Eine Auswertung der Studie sei allerdings noch nicht abgeschlossen. Die Gremien würden zu gegebener Zeit unterrichtet.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.4
Entwicklung der Kinderbetreuung
– Anfrage der FDP (Ds. 1516/11)
FDP-Fraktionschef Daniel Kreßner fragt nach den Braunschweiger Zahlen im Vergleich zu anderen Städten. Ihm antwortet Jugenddezernent Markurth.

Stellungnahme der Verwaltung und Anlage

Ende Fragestunde.

TOP 3.5
Entwicklung des Öffentlichen Personennahverkehrs
– Anfrage der BIBS-Fraktion (Ds. 1418/11)

Wird in der nächsten Ratssitzung beantwortet.

TOP 3.6
Zwei-Standorte-Konzept Städtisches Klinikum
– Anfrage der CDU (Ds. 1410/11)

Wird schriftlich beantwortet.

TOP 3.7
Umstellung vom Zivildienst auf den Bundesfreilwilligendienst
– Anfrage der SPD (Ds. 1513/11)

Wird im nächsten Rat beantwortet.

TOP 3.8
Sachstand Sanierung Stibiox
– Anfrage der BIBS-Fraktion (Ds. 1515/11)

Wird schriftlich beantwortet.

TOP 4
1. Aufhebung des Grundschulzweigs der Grund- und Hauptschule Schuntersiedlung
2. Vierte Satzung zur Änderung der Satzung über die Festlegung von Schulbezirken in der Stadt Braunschweig (Schulbezirkssatzung)
(Ds. 14264/11)

Nachdem die Grundschule als Außenstelle der GS Kralenriede in der Schulanlage Schuntersiedlung verbleibt, ist diese Beschlussvorlage eine notwendige Folge.

-> einstimmig beschlossen

TOP 5
Förderung der Kindertagesstätten der Träger der freien Jugendhilfe und Eltern-Kind-Gruppen – Anrechnung der Landesfinanzhilfe
(Ds. 14182/11)

-> einstimmig beschlossen

TOP 6
Ausbau der Betreuungsplätze für unter 3-jährige Kinder (U3) in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege – RIK-Investitionskostenförderanträge für den Ausbau U3 im Jahr 2012
(Ds. 1431/11)

-> einstimmig beschlossen

TOP 7
Anpassung der Angebote im Kindertagesstättenbereich und der Sonstigen Schulkindbetreuung zum Kindergartenjahr 2011/2012
(Ds. 14336/11, Anlagen eins, zwei, drei, vier)

Für Elke Flake (Grüne) ist der heutige Tag wegen dieser Vorlage ein “historischer Tag”, für den CDU-Ratsherrn Martin Weißeno ist er aus dem gleichen Grunde “ein Tag der Freude”. Er kündigt an, dass die CDU in der nächsten Ratssitzung eine Beitragsfreiheit für das erste und zweite Kindergartenjahr beantragen wird. Frank Flake (SPD) betont, dass sich die Ratsmehrheit nun endlich einigen SPD-Forderungen der Vergangenheit anschließt. Über 40 Anträge habe die CDU in diesem Bereich abgelehnt – und nun, einige Monate vor der Wahl, nehme man die sinnvollen Anträge der Opposition auf, so der SPD-Ratsherr. Diese Vorlage bedeute einen “Quantensprung”, so Daniel Kreßner von der FDP, man könne nun alle Anträge genehmigen, weil man den “Haushalt entschuldet” habe. Elke Flake (Grüne) kritisiert, dass man die Neuigkeit zuerst auf der Homepage der Braunschweiger Zeitung lesen könne und der Rat danach informiert werde. “Sie glauben wohl immer noch, dass man Wählerstimmen kaufen könne. Das ist Quatsch.”, urteilt SPD-Fraktionsvorsitzender Manfred Pesditschek. “Wir ernten jetzt das, was wir gesät haben”, kontert daraufhin CDU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Sehrt. Heiderose Wanzelius betont, dass gleichzeitig das Erziehungsgeld für Jugendliche gekürzt werde: “Es wird den Einen gegeben, den Anderen genommen.”

–> angenommen

Mittagspause bis 14h.

TOP 8
Grundsatzbeschluss über die Zukunft der KOSYNUS GmbH
(Ds. 14278/11, erste und zweite Ergänzung)
Udo Sommerfeld (Linke) fragt zu Beginn: “Warum haben Sie so wenig wirtschaftspolitische Kompetenz? Warum gelingt es Ihnen nicht, diese Firma zu halten?” Wieder einmal solle eine städtische Firma privatisiert werden. Auch soll Kosynus veräußert werden, ohne dass die Mitarbeiter über ihre Zukunft informiert worden seien. Mit einer anderen Ratsmehrheit wäre eine andere Entwicklung möglich gewesen.
FDP-Ratsfrau Juliane Lehmann betont, man habe seit langem mit Sorge die Geschäftsberichte gelesen. Deswegen sei jetzt der richtige Zeitpunkt, zu handeln. Sie hofft, dass die Verwaltung gute Verträge mit den Mitarbeitern aushandeln werde.
Diese Firma sei aus einem Verbund entstanden, meint Karl Grziwa (CDU). Weil diese “Solidaritätsgemeinschaft” nicht mehr wirtschaftlich und vermarktbar gewesen sei und nach und nach die kleineren Kommunen ausgestiegen seien, müsse man über die “Zukunft der Kosynus GmbH” reden. “Da steht nicht drin, dass sich die Stadt komplett davon trennen will,” so der CDU-Ratsherr. Burkhard Plinke äußert sich für die Grünen dahingehend, dass auch sie nicht von einer Privatisierung sprechen wollen. Er kündigt Zustimmung für die Grünen an.

–> angenommen

TOP 9
Benennung von Aufsichtsratsmitgliedern der Braunschweiger Versorgungs-Verwaltungs-AG
(Ds. 14347/11)

von der Verwaltung zurückgezogen

TOP 10
Annahme oder Vermittlung von Zuwendungen über 2000 Euro
(Ds. 14355/11, Anlagen eins, zwei, drei, vier, fünf)

–> angenommen

TOP 11
Berufung von 5 Ortsbrandmeistern und 3 Stellvertretenden Ortsbrandmeistern in das Ehrenbeamtenverhältnis
(Ds. 14186/11)

–> angenommen

TOP 12
Zweite Satzung zur Änderung der Satzung über den Ersatz von Verdienstausfall, Auslagen, Aufwandsentschädigung, Fahr- und Reisekosten (Entschädigungssatzung)
(Ds. 14306/11)

–> einstimmig angenommen

TOP 13
Dienstaufsichtsbeschwerde des Herrn Henning Jenzen gegen Herrn Oberbürgermeister Dr. Hoffmann wegen rechtswidriger Sperrung der Landesstraße 293 (Grasseler Straße)
(Ds. 14306/11, erste Ergänzung und Anlage)
Erster Stadtrat Carsten Lehmann erläutert. Es gehe darum, dass der Rat eventuell eine Dienstrechtsverletzung des Oberbürgermeisters feststellt. Ob es sich um eine rechtswidrige Sperrung der Grasseler Straße handele, sei hier nicht zu bewerten. Es habe einen Rechtsvermerk gegeben, dass die Straße gesperrt werden dürfe, obwohl sie noch nicht umgewidmet gewesen sei. Eine Dienstverletzung Hoffmanns sei nicht erkennbar.
Peter Rosenbaum betont, dass die Dienstaufsichtsbeschwerde nicht unbegründet sei. Zudem sei sie unleserlich und dem Rat erst gestern verspätet nachgereicht worden. In der Folge liest der BIBS-Ratsherr die unleserlichen Stellen der Anlage vor, die die gegensätzlichen Aussagen von Stadt und Landesverkehrsbehörde enthalten. Lehmann erwidert, die Schreiben seien so unleserlich eingereicht worden. Frank Gundel (Grüne) betont, dass auch  aus den Äußerungen des Ersten Stadtrats hervorgehe, dass die Verhältnisse ziemlich klar seien: Die Straße sei unzulässig gesperrt gehalten worden. Die Grünen würden sich enthalten. Reinhard Manlik (CDU) meint, dass das OVG Lüneburg festgestellt habe, dass die Grasseler Straße für die Landebahn gesperrt werden dürfe. Dem Vorgehen, schnell vorhandende Tatsachen zu schaffen, werde man die rote Karte zeigen, so Peter Rosenbaum.

–> mit Mehrheit angenommen

TOP 14
Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen den Ratsh
errn Peter Rosenbaum
(Ds. 14412/11)
Erster Stadtrat Lehmann erläutert die Vorlage. Er wirft dem BIBS-Ratsherrn vor, “grob fahrlässig” gehandelt zu haben, in dem er aus einer nichtöffentlichen Sitzung in der Öffentlichkeit berichtet habe. Deswegen solle er ein Bußgeld von 300 Euro zahlen. Udo Sommerfeld stellt den Geschäftsordnungsantrag auf Übergang zur Tagesordnung. Bei Nichtannahme werde sich die Linksfraktion an der Abstimmung nicht beteiligen. Auch Burkhard Plinke erklärt für die Grünen den Antrag auf Übergang zur Tagesordnung. Manfred Pesditschek will, dass auch ein Ratsmitglied zur Rechenschaft gezogen wird. Natürlich wäre es auch ihm lieber gewesen, die Sache hätte schnell beerdigt werden können. CDU-Ratsherr Carsten Müller will, dass dem Geschäftsordnungsantrag nicht zugestimmt wird. Er hätte die Grünen durchaus als “Wächter der Bürgerrechte” wahrgenommen, deswegen wundere ihn jetzt die Äußerung des Grünen-Ratsherrrn Plinke doch sehr.

–> Übergang zur Tagesordnung abgelehnt
–> Vorlage mit Mehrheit angenommen

Peter Rosenbaum gibt eine persönliche Erklärung ab. Er kündigt an, dass das Bußgeldverfahren von ihm so nicht hingenommen werde.

TOP 15
Zuschlagserteilung in dem Vergabeverfahren zur Vergabe eines Auftrages zur Umsetzung eines PPP-Projektes für Schulen und Kindertagesstätten
(Ds. 14367/11, erste Ergänzung)

Änderungsantrag der BIBS-Fraktion

Nach Ansicht der BIBS-Fraktion soll nicht eine noch zu gründende Tochterfirma von der Hochtief PPP Solutions GmbH die Sanierung von neun Schulen, drei Kindergärten und zwei Sporthallen übernehmen, sondern die städtische Nibelungen-Wohnbau-GmbH.

Hochtief macht Schule, TAZ vom 31.05.2011

Änderungsantrag von SPD

Die SPD will, dass die Bauvorhaben in Eigenerledigung durch die Stadt durchgeführt werden. Nach der Sanierung soll die Bewirtschaftung der Gebäude der NiWo übertragen werden.

Änderungsantrag der BIBS-Fraktion

In den Anlagen des Vertrags wird festgelegt, dass sechsmal pro Monat die Unterrichtsräume gereinigt werden sollen. Die BIBS-Fraktion will, dass dieses Reinigungsintervall verdoppelt wird.

Zu Beginn der Debatte wirbt Finanzderzernent Ulrich Stegemann um Zustimmung. Er meint, dass es sich hier um keine Privatisierung handele. Die Rüge, die der unterlegene Bieter eingereicht habe, sei nichts ungewöhnliches. Ob geklagt werde, sei noch nicht klar. Wenn es doch so sei, könne man eine Verzögerung von drei Monaten in Kauf nehmen. Auf dem Niveau, wie die Schulen in den nächsten zwei, drei Jahren saniert werden, würden sie über die nächsten 25 Jahre auch erhalten bleiben, dafür hätte man Sicherheit. Wenn heute kein Zuschlag erteilt würde, würden die privaten Bieter in den nächsten Tagen sofort Anspruch auf Erstattung in Millionenhöhe einreichen. Dann zitiert er die Entscheidung des Verwaltungsgerichts zur eingereichten einstweiligen Verfügung: diese sei gerade abgewiesen worden und somit könne man heute entscheiden. Weiter begründet er die nachträgliche Erhöhung der Summe der städtischen Eigenerledigung. Hochtief werde gewissermaßen in Vorleistung gehen. Erst wenn die Sanierung abgeschlossen sei, werde die Stadt die erste Rate an die Bank bezahlen.

Manfred Pesditschek betont, dass es nun allerhöchste Zeit für eine Entscheidung sei. Er erklärt für die SPD, dass es sich hier um keine Privatisierung handele. Weiter beschreibt er in der Vergangenheit die positive Resonanz von Betroffenen an PPP-Schulen. Deswegen habe man damals für die Einleitung und das Vergabeverfahren gestimmt. Der Sanierungsstau an Braunschweiger Schulen sei wesentlich höher als der offiziell angegebene. Als “üble Propaganda” bezeichnet er den Vorwurf, dass die Stadt die Summe der Eigenerledigung nur erhöht habe, um einen privaten Anbieter billiger erscheinen zu lassen. Begonnen habe das Verfahren im Januar 2008 – von einer schnellen Sanierung könne wohl keine Rede sein. Aller Wahrscheinlichkeit nach werde man zudem in diesem Jahr nicht mehr anfangen können. Jeder Bieter verfolge Eigeninteressen: Er verweist auf die Hamburger Elbphilharmonie, die von Hochtief gebaut wird. Je länger die Zahlungsraten gestreckt würden, desto weniger erschienen die jährlichen Abzahlungsraten, deswegen schließe man den Vertrag über 25 Jahre ab. Zu diesem Vertrag habe in einer Stellungnahme das Rechnungsprüfungsamt im letzten Satz mitgeteilt:
“Eine abschließende Einschätzung hinsichtlich der Ermittlung einzelner Inputdaten, der Vollständigkeit, Bewertung und Zuordnung der Risiken sowie der Beurteilung und Festlegung der den Modellrechnungen zugrunde liegenden Annahmen war in der Kürze der Zeit nicht möglich.”
Die Fachleute im Rechnungsprüfungsamt seien nicht in der Lage, den Beschlussvorschlag abschließend zu bewerten, aber den Ratsmitgliedern mute man dies zu. “Das darf nicht sein!”, resümiert Pesditschek. Wesentliche Maßnahmen, die sofort umgesetzt werden müssten, seien in die Instandhaltungsphase verschoben worden. Pesditschek verweist auf die Leistungsbeschreibung, die keine energetische Sanierung fordere. Dies sei “überhaupt nicht akzeptabel”. Vor kurzem sei so etwas für ihn noch unvorstellbar gewesen. Mit Sicherheit werde innerhalb von 25 Jahren die energetische Sanierung von Gebäuden festgeschrieben werden. Wer dann davon profitiere, sei klar: Hochtief. Der einzige Vorteil von PPP sei das derzeitig niedrige Zinsniveau. Jetzt habe er hinreichende Gründe vorgebracht, wieso die SPD gegen die Vorlage sei. Als Kompromissvorschlag bringt er den Änderungsantrag der SPD ein: Eigenerledigung der Sanierung inklusive energetischer Sanierung durch die Stadt mit anschließendem Betrieb durch die NiWo.

Holger Herlitschke (Grüne) meint, dass in der Vergangenheit ein “maßgebliches Versäumnis” gemacht wurde: die Bauverwaltung in eine “schlagkräftige Truppe zu verwandeln”. Stattdessen dresche der OB auf seine Bauverwaltung ein. Er sei aus demokratischen und sachlichen Gründen gegen das PPP-Projekt. Man wolle sich vor der Kommunalwahl ein Scheitern nicht leisten. Jeder PPP-Betreiber habe sich bislang vorgenommen und gesagt, dass der jetzige Vertrag besser sei als der vergangene PPP-Vertrag. Auch die Grünen würden dieses Projekt “mit aller Kraft” ablehnen.

Udo
Sommerfeld (Linke) wirft der Verwaltung vor, dass die Kosten der Eigenerledigung “hochgerechnet” wurden. Weiter sei der Hinweis des Finanzdezernenten richtig, dass im Falle einer Ablehnung die Forderungen der Privaten kommen würden. Das sei eben kein “offenes Verfahren” gewesen. Den Änderungsantrag der SPD werde man mittragen, allerdings beantrage man getrennte Abstimmung. Es sei nicht klar, ob die NiWo das schultern könne. Beim BIBS-Antrag werden man gleichermaßen verfahren.

Peter Rosenbaum bringt den Änderungsantrag für die BIBS ein. Die NiWo habe hervorragende Referenzen. Nur teilweise sei es ihm gelungen, die Vertragsanlagen einzusehen. Der Forfaitierungsvertrag sei ihm nicht vorgelegt worden. Weiter berichtet er über die Entscheidung des Verwaltungsgerichts. In Bezug auf die Beschlussvorlage betont er, dass die Schulsanierung eine noch zu gründende Firma in Braunschweig übernehmen solle, nicht Hochtief PPP Solutions selbst. Eine Vergabe an die NiWo würde die Verträge vereinfachen. Weiter stellt er die Frage, wann die Forfaitierungsverträge abgeschlossen werden.

Gisela Ohnesorge kommt auf die Einführung des Finanzdezernenten zurück, die ihr “die Luft verschlagen habe”. (Stegemann hatte zur Geschichte von PPP angeführt, dass schon im 19. Jh. Bahnlinien in ähnlichen Konstruktionen gebaut worden seien.) “Das war die Zeit des Hochimperialismus.” So sei die PPP-Vergabe auch eine Frage des politischen Willens. Man frage sich schon, wes Geistes Kind die Befürworter solcher PPP-Projekte seien, so die Linke. “Schulen und Kitas gehören in die öffentliche Verantwortung!”

Juliane Lehmann (FDP) findet die bisherige Diskussion “putzig”: Man könnte den Eindruck gewinnen, in den letzten 10 Jahren seien die Schulen “verottet”, – aber dass sei vorher auch schon der Fall gewesen. “Schulen und Kitas gehören nicht in die öffentliche Verantwortung! Private können es besser!”, entgegnet die FDP-Ratsfrau. Auch wäre die gesamte Debatte müßig: Man hätte sich so viel Mühe gemacht, alle Fragen zu beantworten – aber bei den Kritikern stünden die Antworten schon von vornherein fest. Die Grundschule Wenden sei das beste Beispiel, wie die kommunale Erledigung auf Kosten der Steuerzahler immer teurer werde. Die FDP habe das PPP-Projekt initiiert.

CDU-Ratsherr Carsten Müller nennt die Debatte “dogmatisch geprägt”. Die CDU-Fraktion habe die Zuversicht, dass man hier das Richtige mache, denn die Verwaltung habe bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass sie mit komplexen Vertragswerken umgehen könne. Es komme im Ergebnis auf die Verträge an und die würden einer Überprüfung standhalten. Schüler und Eltern würden das wohltuend zur Kenntnis nehmen.

Holger Herlitschke (Grüne) kündigt Zustimmung zu den ersten beiden Absätzen des SPD-Antrages an, den dritten Absatz würde er lieber im Fachausschuss sehen. Was den BIBS-Antrag angehe, so werde man nicht zustimmen.

Ratsvorsitzender Grziwa teilt in Richtung BIBS-Ratsherrn Peter Rosenbaum mit, dass dieser über keine Redezeit mehr verfüge.

FDP-Chef Daniel Kreßner erklärt, seine Partei sei grundsätzlich für das Thema “PPP” offen,
BIBS-Fraktionsvorsitzende Heiderose Wanzelius teilt mit, dass ihr gegenüber Architekten die Einschätzung geäußert hätten, “dass das Ganze den Bach runter gehen werde.” Man werde in den Verträgen wohl noch so manchen Pferdefuß finden. Auf Nachfrage von Grziwa bestätigt sie, dass sie den BIBS-Antrag zurück ziehe.
CDU-Ratsherr Götz-Rüdiger Kliesch merkt an, er habe schon viele Verträge gesehen und er könne deswegen sagen: “Der Vertrag ist in Ordnung:” Er sei damit zufrieden und könne zustimmen.
Die Grüne Cornelia Rohse-Paul erinnert an die Pflichten der kommunalen Daseinsvorsorge. Sie fragt, ob man wirklich 25 Jahre “etwas weggeben wolle?”

Freidemokrat Ulrich Klages stellt klar, ihm sei egal, wer das mache, ob nun Hochtief oder “der, der das dann gekauft hat”. Sie müssten sich ja an die Verträge halten. Warum man das Ganze nicht mit einer städtischen Gesellschaft mache? “Ja”, so Klages kurz und knapp, “hätte man machen können. Haben wir aber nicht.” Was die Hausmeister betreffe, sei er sicher, dass die Schulen keine Veränderung spüren werden.
Sozialdemokrat Frank Graffstedt weist darauf hin, dass man bei einigen Fragen, die man gestellt habe, Antworten bekommen habe, wo man habe sagen müssen: “Das passt so nicht!” So tauche zum Beispiel in der Vorlage das Wort “Tariftreuepflicht” auf. Das habe aber mit dem Mindestlohn gemäß des Arbeitnehmerentsendegesetzes nichts zu tun. Die SPD werde die Vorlage ablehnen.
BIBS-Ratsfrau Heiderose Wanzelius kritisiert, dass die Stadt der Firma Hochtief “gleich zu Anfang ein Geschenk mache”, indem man dem Unternehmen alleine Putzmittel in Höhe von circa 100.000 Euro überlasse.

Ende des öffentlichen Teils zum PPP um 17Uhr15. Pause bis 17Uhr45.

Ab 17Uhr45: Beginn nichtöffentlicher Sitzung zum PPP.

Um 18h38 ergreift Finanzdezernent Stegemann nach Wiederherstellung der Öffentlichkeit das Wort. In Richtung BIBS-Ratsherrn Rosenbaum stellt er klar: Immer erst wenn ein Gebäude von Hochtief fertig gestellt sei und abgenommen werde, dann erst beginne die Forfaitierung. Alles Wissen, was die Stadt habe, gehe an den privaten Bieter über. Verdeckte Mängel könne es da nicht geben.

Getrennte Abstimmung über Änderungsantrag der SPD,
Abschnitt 1 und 2:
–> mehrheitlich abgelehnt
Abschnitt 3:
–>mehrheitlich abgelehnt

Änderungsantrag der BIBS:
–> mehrheitlich abgelehnt

Abstimmung über die Verwaltungsvorlage:

–> mehrheitlich angenommen

Bürgeranfragen

Es liegen zwei Bürgerfragen vor.

Bürgerfrage von Ralf Beyer zum Thema Flughafen
Antwort Erster Stadtrat Carsten Lehmann

Bürgerfrage von Frau Wiedemann zum Thema Tagesklinik Wilhelmitorwall
Antwort Stadtbaurätin Marion Sommer

TOP 16
Aufstockung des Schulsanierungsprogramms
(Ds. 14427/11)

Udo Sommerfeld (Linke) bezweifelt, dass die Schulen, die hier betroffen sind, auch wirklich die sind, die es tatsächlich am Nötigsten haben. Man werde aber zustimmen. CDU-Ratsfrau Anke Kaphammel weist darauf hin, dass Hochtief ausschließlich für die Sanierung zuständig sei. Pädagogische Aspekte blieben weiterhin in Händen der Stadt.

–> mehrheitlich angenommen

TOP 17
Errichtung eines Neubaus für die Wilhelm-Bracke-Gesamtschule durch die Nibelungen-Wohnbau-GmbH Braunschweig
(Ds
. 14299/11
und erste Ergänzung, Anlage eins, zwei, drei)

CDU-Fraktionschef Wolfgang Sehrt spricht “all den Mitarbeitern hier im Hause” seinen Dank aus für ihre Arbeit. Man möge der NIWO vertrauen, “sie ist stark in dieser Stadt.”
SPD-Ratsfrau Nicole Palm weist Dezernent Stegemann darauf hin, dass Braunschweig, was den Passivhausstandardbau betrifft, nicht eine der ersten Städte in Deutschland sei, sondern eher eine der letzten. Die SPD setze auf die Kompetenz und die Erfahrung der NIWO-Mitarbeiter.
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum stellt an Sehrt gewandt klar, dass weder die BIBS-Fraktion noch eine Bürgerinitiative in der Vergangenheit die Niwo schlecht gemacht habe. “So gehts nicht!”, so Rosenbaum. Dem Antrag als auch den Änderungsanträgen werde die BIBS zustimmen.
Udo Sommerfeld (Linke) begrüßt die geplante Passivhausbauweise. Allerdings werde in seinen Augen die Hochbauverwaltung der Stadt durch dieses Projekt “entmachtet.” Die Linke werde sich enthalten.

Abstimmung über Punkt 1:
–> einstimmig angenommen
Abstimmung über Punkte 2 bis 4.3
–>mehrheitlich angenommen

TOP 28.6
Neubau IGS Wilhelm Bracke
– Antrag der SPD (Ds. 1825/11)

–> einstimmig beschlossen

TOP 28.7
Neubau und die Bewirtschaftung der Wilhelm-Bracke-Gesamtschule
– Antrag der SPD (Ds. 1845/11)

–> mehrheitlich beschlossen

TOP 18
Haushaltsvollzug 2010
hier: Zustimmung zu überplanmäßigen Aufwendungen und Auszahlungen
(Ds. 14381/11)

Im 4. Projekt soll beschlossen werden, dass für den Ausbau des Schlossmuseums überplanmäßig 208.800.000 Euro mehr ausgegeben werden!

BIBS-Ratsherr Rosenbaum kritisiert diese Extrazahlung für das “Museum der Lobhudelei des Adels” und beantragt getrennte Abstimmung.

Getrennte Abstimmung:

Projekt 1
–> mehrheitlich angenommen
Projekt 2
–> mehrheitlich angenommen
Projekt 3
–> einstimmig angenommen
Projekt 4
–> mehrheitlich angenommen
Projekt 5
–> mehrheitlich angenommen

TOP 19
Braunschweiger Leitlinien zur Prävention von Kinder- und Familienarmut und zur Linderung der Folgen
(Ds. 14302/11, Anlage eins, zwei)
Gisela Ohnesorge (Linke) begrüßt zu Beginn der Debatte die Beschlussvorlage. Anschließend hofft Frank Flake (SPD), dass bei den Mehrheitsfraktionen die Wichtigkeit genauso anerkannt wird wie bei anderen jetzt kurz vor der Wahl angekündigten populistischen Maßnahmen von FDP/CDU auch. Götz Rüdiger Kliesch (CDU) freut sich, dass es zur Unterzeichnung gekommen ist. Heiderose Wanzelius merkt an, dass die Jugendlichen, die “Seismographen dieser Gesellschaft”, erst später beteiligt werden sollen. “Ohne das Engagement der Kinder gäbe es das Ringgleis nicht!” “Wir machen uns unglaubwürdig, wenn wir den Worten nicht auch Taten folgen lassen,” meint FDP-Ratsherr Daniel Kreßner. Annegret Ihbe (SPD) betont, dass die Leitlinien nicht nur ein Strohfeuer sein dürfen, sondern langfristig zu Erfolgen führen müssen.

–> einstimmig angenommen

TOP 20
Änderung der Satzung für die Städtische Musikschule
(Ds. 14313/11)

–> einstimmig angenommen

TOP 21
Ausweisung eines Überschwemmungsgebietes für die Wabe und die Mittelriede
(Ds. 14151/11)

–> einstimmig angenommen

TOP 22
Veräußerung eines 36.478m² großen städtischen Grundstücks im interkommunalen Gewerbepark Waller See an die Anssems GmbH
(Ds. 14282/11, Anlage eins)

–> einstimmig angenommen

TOP 23
Bebauungsplan mit Gestaltungsvorschrift “Rabenrodestraße 18”
(Ds. 14185/11, Anlage eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht)

–> einstimmig angenommen

TOP 24
Sanierung Westliches Ringgebiet: Teilaufhebung der Sanierungssatzung über das förmlich festgelegte Sanierungsgebiet “Westliches Ringgebiet” im Programmteil Soziale Stadt
(Ds. 14206/11, Anlage eins, zwei, drei)

–> einstimmig angenommen

TOP 25
Straßenbenennung “Von-Veltheim-Weg”
(Ds. 14276/11, erste Ergänzung und Anlage)

–> zurückgestellt

TOP 26
Wahl des vorsitzenden Mitglieds in dem Umlegungsausschuss I
(Ds. 14403/11)

–> einstimmig angenommen

TOP 27
Einrichtung eines Fonds für freiwillige Unterstützungsleistungen bei bedeutenden Tiefbauarbeiten – Baustellenfonds – der Stadt Braunschweig
(Ds. 14286/11, erste Ergänzung und Anlage)

–> einstimmig angenommen

Anträge

TOP 28.13
Sicherheit am Bahnübergang Steinriedendamm
– interfraktioneller Antrag (Ds. 1855/11)

TOP 28.1
Grundsatzbeschluss zur Umbenennung der Agnes-Miegel-Straße
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 1764/11)

Mittlerweile liegt die zur Vorbereitung der Ratssitzung bei Prof. Gerd Biegel in Auftrag gegebene gutachterliche Dokumentation vor. Sie soll zwar nach eigener Aussage “keine Entscheidung über die Notwendigkeit einer Umbenennung treffen oder für die Beibehaltung des Straßennamens, sondern die Hintergründe für die Benennung 1997 aufzeigen, den Stand der aktuellen Diskussion darstellen sowie wissenschaftlich erschlossene Informationen für eine mögliche politische Entscheidung bereitstellen”, kommt in der Zusammenfassung aber zum Schluss: “Bevor man in der Frage der Straßenumbenennung jedoch eine endgültige ‘Einzelfallentscheidung’ trifft, sollte man sich intensiver mit allen in Frage kommenden Straßenbenennungen beschäftigen.” Die Richtung scheint klar – es soll nicht jetzt entschieden werden. Weiter weist das Gutachten, das den aktuellen Stand der Diskussion aufzeigen will, Lücken auf: Es fehlen z.B. die Erwähnung der mit einem Preis ausgezeichneten Dokumentation der 9. Klasse der IGS Wihelm Bracke oder die Verwaltungsmitteilung Ds. 11256/10 (“Eine kritische Auseinandersetzung mit ihrer Haltung zum Nationalsozialismus ist bei Agnes Miegel nicht erkennbar.“). In den Anhängen der Dokumentation finden sich häufig Zeitungsartikel, die von der Ablehnung einer Umbenennung berichten. Artikel, die sich eindeutig für eine Umbenennung aussprechen, sind rar gesät oder fehlen ganz wie z.B. der in BZ am 10.02.2011 erschienene Bericht, der zum Fazit gelangt: “Ein demokratisches Gemeinwesen sollte eine Agnes-Miegel-Straße nicht haben. Ohne Wenn und Aber.”

Die BIBS-Fraktion hat die Umbenennung erstmals im September 2010 beantragt.

TOP 28.2
Agnes-Miegel-Straße
– Antrag der CDU (Ds. 1860/11)

Die CDU hat nun für den Rat einen Gegenantrag eingebracht, der besagt, dass – in Anbetracht der Änderung der Niedersächsischen Gemeindeordnung (NGO) zur neuen Ratsperiode ab dem 1.11.2011 – der Rat jetzt nicht mehr darüber abstimmen soll. In Zukunft liegt die Entscheidung über Straßenumbenennungen nämlich bei den Stadtbezirksräten – und dort soll, so will es die CDU, erst ab November dann auch über die Agnes-Miegel-Straße entschieden werden!

Hier drückt sich die CDU um ihre Verantwortung, andererseits will sie mit einer Benennung einer „von-Veltheim-Straße“ in der Juni- Ratssitzung noch eine Gefälligkeit verschenken. Und sie will über ein fragwürdiges PPP-Projekt zukünftigen Ratsgenerationen die Kosten dafür aufgelasten und den entsprechenden Handlungsspielraum nehmen. Ehrlicher wäre es, wenn sich die CDU nun auch öffentlich dafür ausprechen würde, dass sie gegen eine Umbenennung ist.

Kulturdezernentin Frau Dr. Hesse betont, dass Biegel auch vorgeschlagen habe, die Straße so zu belassen und durch ein erläuterndes Schild zu ergänzen.

Änderungsantrag der Grünen

Elke Flake (Grüne) beginnt die Debatte. Sie betont, dass eigentlich alles klar sei. Um nicht vor der Wahl entscheiden zu müssen, finde die CDU Änderungen in der neuen Kommunalverfassung. Der Rat müsse sich zumindest positionieren. Man wolle heute eine Entscheidung und werde dem BIBS-Antrag zustimmen. Falls der BIBS-Antrag abgelehnt werde, habe man den Ergänzungsantrag eingebracht. Der Antrag auf Schluss der Rednerliste wird angenommen.

Kurt Schrader (CDU) betont, dass es im Stadtbezirksrat Stöckheim-Leiferde bislang keinen Beschluss gegeben habe. Nachdem elf Familien 14 Jahre in der Straße gelebt hatten, tauchte plötzlich der BIBS-Antrag auf. Auch die Post habe eine Briefmarke mit Agnes Miegel herausgebracht. Er, Schrader, habe dann mit den Familien ausführliche Gespräche geführt. Zehn hätten sich mit Unterschriften gegen die Umbenennung ausgesprochen. Man lehne den BIBS- und Grünen-Antrag ab.

Cornelia Seiffert (SPD) hätte sich eine eindeutigere Expertise gewünscht. Interessant sei im Gutachten, dass der entscheidende Satz in der Verwaltungsvorlage weggelassen wurde, nämlich, dass Agnes Miegel eine glühende Verehrerin Adolf Hitlers gewesen. Deswegen solle man fix eine Umbenennung vornehmen. Dem CDU-Antrag werde die SPD nicht zustimmen. Alle Straßennamen zu überprüfen, findet sie gut.

Gisela Ohnesorge (Linke) fragt sich, warum bei der Diskussion im Stadtbezirksrat kein Beschluss gefasst wurde. Der Rat müsse sich jetzt ganz klar gegen ewig Gestrige aussprechen.

Redebeitrag von Heiderose Wanzelius

Juliane Lehmann (FDP) meint, dass man von der Sache her ja nicht soweit voneinander entfernt sei. Im Kulturausschuss habe man sich ja eindeutig positioniert. Aber der Stadtbezirksrat müsse Stellung beziehen. Einen Beschluss heute wolle man nicht.&nbs
p;Elke Flake erwidert, dass der Grünenantrag nur die Auffassung des Kulturausschusses übernehme und keine Entscheidung herbeiführe.

–> BIBS-Antrag mehrheitlich abgelehnt
–> Änderungsantrag der Grünen abgelehnt
–> CDU-Antrag angenommen

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 31.05.2011

TOP 28.3
Klimaschutz
– Antrag der FDP (Ds. 1819/11)
Änderungsantrag der SPD (Ds. 1826/11)

–> angenommen

TOP 28.4
Atomausstieg in Braunschweig
– Antrag der Grünen (Ds. 1828/11)

Wird mit dem TOP 28.5 gemeinsam behandelt.

TOP 28.5
Resolution: Stilllegung aller Atomanlagen
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 1853/11)

Änderungsantrag von CDU/FDP zum BIBS- und Grünen-Antrag

Die Anträge 28.4 und 28.5 und der Änderungsantrag werden gemeinsam behandelt.

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum bringt den Antrag ein. Er erinnert daran, dass die drei im Antrag formulierten Forderungen der BIBS von Braunschweiger Demonstranten auf einer Anti-Atomkundgebung vor einigen Wochen auf dem Altstadtmarkt abgestimmt worden seien und bittet um Zustimmung. Die BIBS selber werde dem Grünen-Antrag ebenfalls zustimmen. Holger Herlitschke bringt diesen im Anschluss ein.
Carsten Müller (CDU) meint, der Grünen-Antrag könne sehr wohl noch verbessert werden. So fehle zum Beispiel das Thema Energieeffizienz. Der Antrag sei seiner Meinung nach im Fachausschuss besser aufgehoben. Das fordere auch der Änderungsantrag.
Nicole Palm (SPD) erklärt, sie würde dem CDU/FDP-Änderungsantrag zustimmen.

Abstimmung über Änderungsantrag CDU/FDP
–> mehrheitlich beschlossen

Damit werden die Anträge 28.4 und 28.5 in den nächsten Panungs- und Umweltausschuss überwiesen.

TOP 28.8
Bürgersolarstrom für Braunschweig
– Antrag der SPD (Ds. 1848/11)

Abstimmung:

–> mehrheitlich abgelehnt

TOP 28.9
Neuordnung der Verkehrsverbindungen im ergänzenden Planfestellungsverfahren
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 1854/11)

–> mehrheitlich abgelehnt

TOP 28.10
Regulierung durch rechtswidriges Verwaltungshandeln herbeigeführter Schäden
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 1856/11)

Die Grasseler Straße wurde am 15.11.2010 widerrechtlich gesperrt. Anwohner richteten deswegen und wegen der Vortäuschung falscher Tatsachen Schadensersatzforderungen an die Stadt.

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum betitelt die Situation auf der gesperrten Grasseler Straße als eine “illegale Dauersperrung”, durch die Bürger einen Schaden erlitten haben.

Abstimmung:
–> mehrheitlich abgelehnt

TOP 28.11
Herausnahme der Nordtangente aus dem Flächennutzungsplan
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 1857/11)

Heiderose Wanzelius bringt den Antrag für die BIBS ein.

Redebeitrag von Heiderose Wanzelius

CDU-Ratsherr Manlik beantragt Überweisung in den Fachausschuss.

–> mehrheitlich angenommen

TOP 28.12
öffentliches drahtloses örtliches Netzwerk mit Internetzugang (WLAN)
– Antrag der FDP (Ds. 1859/11)

zurückgezogen

TOP 28.14
Mehr Radtourismus in Braunschweig
– Antrag der Grünen (Ds. 1858/11)

Wird in der nächsten Ratssitzung behandelt.

Ende des öffentlichen Teils der Ratssitzung um 21Uhr10

 

NiWo soll Schulsanierungen übernehmen

Drei Jahre lang Ausschreibungen, 140 Aktenordner und ein Vertrag mit Anhang von rund 800 Seiten: In Braunschweig soll jetzt mit der Sanierung von neun Schulen, drei Kitas und zwei Sporthallen durch eine bisher noch nicht existierende  Tochterfirma des “Bauriesen“ Hochtief begonnen werden! Der Rat soll darüber am 31.5.2011 entscheiden.

Am 12.5.2011 hat der hochverschuldete, spanische Konzern ACS auf der Hauptversammlung von Hochtief den Aufsichtsrat ausgetauscht und damit endgültig die Macht im Baukonzern übernommen. Um für diese Übernahme besser gerüstet zu sein, hatte Hochtief selbst versucht, ihre Tochter Hochtief PPP Solutions zu verkaufen. Die Stadt wusste davon seit November 2010 und hat trotzdem weiterverhandelt!

Nach der Machtübernahme durch ACS scheint die Filetierung von Hochtief voranzuschreiten: Ein “Bauriese” aus Frankreich, dessen Tochter SKE in Offenbach einen Teil der dortigen Schulen saniert, hat nun Interesse an der Übernahme der PPP-Sparte des ehemaligen Hochtief-Konzerns angemeldet.

Würden Sie sich an eine Firma, die derart zur Spielkarte eines europäischen Konsolidierungspokerspiels geworden ist, über 25 Jahre vertraglich binden?
Die Schulgebäude sollen nun vom Baukonzern auch 25 Jahre lang betrieben und unterhalten werden. Danach übernimmt die Stadt wieder die Bewirtschaftung der Schulen. Wegen des langwierigen und extrem aufwendigen Ausschreibungsverfahrens  für die Sanierung durch PPP war das Bauamt der Stadt in letzter Zeit ziemlich blockiert und die Schulen wurden jahrelang nur notdürftig instand gesetzt. Der sowieso schon bestehende Sanierungsstau wurde noch einmal verschärft. Für das geplante PPP-Projekt soll Hochtief in 25 Jahren über 200 Mio. € erhalten.

Kurz vor der Wahl am 11.09.2011 wollen CDU/FDP mit ihrer Ein-Stimmen-Mehrheit im Stadtrat hier noch einmal langfristig die Weichen stellen für ein Modellprojekt der Privatisierung kommunaler Aufgaben. Auch die neu gewählten Stadträte werden in den nächsten 25 Jahren an diese Verträge gebunden sein.
Wann mit der Schulsanierung begonnen werden kann, weiß niemand: Denn ein unterlegener Anbieter geht wegen Unstimmigkeiten bei Nachverhandlungen zugunsten von Hochtief juristisch gegen die Stadt vor. Auch das versprochene Spaßbad wurde zur Bauruine, weil ein unterlegener Anbieter klagte. Von 70 Schulen in Braunschweig sollen nur 9 durch PPP saniert werden, – das sind gerade 13% des Bestandes. Für 87% der Schulen, die weiter in Verantwortung und Kompetenz der Stadt liegen, steht dann noch weniger Geld zur freien Verfügung als bisher.

Hinzu kommt, dass im Falle der Insolvenz (als so genannte “rechtsvernichtende Tatsache” in der Anlage “Einredeverzicht”) die Stadt trotzdem an die Bank alle Entgelte über die gesamte Laufzeit von 25 Jahre weiterbezahlen müsste. Fast harmlos erscheint dagegen in einer weiteren Anlage (Preistabelle und Verbrauchsgarantie, Anlage 51.1 bis 57.4) die Angabe über die zukünftigen Reinigungsintervalle: Nur sechsmal pro Monat sollen die Unterrichtsräume und ganze 16mal pro Monat die Pausenräume gereinigt werden.

Über diese “Kleinigkeiten” in den Anlagen konnten sich die Ratsmitglieder nicht rechtzeitig informieren und Einsicht nehmen! Die Fraktionen haben zwar auf Forderung der BIBS eine Kopie des Vertrags erhalten, aber dieser enthält Leerstellen und hat über 600 Seiten Anlagen, die nicht ausgehändigt wurden. Kein einziges Konvolut der Anlagen befand sich in den Händen der Stadt, alles war bei den Beratern. Der zuständige Fachausschuss konnte sich deshalb nicht informieren.

Gibt es eine Alternative zur Schulsanierung durch einen privaten Baukonzern?

Ja! Die BIBS meint, dass die Schulsanierung, wie schon der Neubau der IGS Wilhelm Bracke von der Nibelungen Wohnbaugesellschaft (NiWo) übernommen werden sollte.

Diesen Antrag hat die BIBS-Fraktion nun eingebracht.

Die Vorteile einer Sanierung durch die städtische NiWo liegen auf der Hand:

1. maximale Kontrolle und Selbstgestaltungsmöglichkeiten über die gesamten 25 Jahre auch bei nachträglichen Änderungen in der Schulorganisation (z.B. die Umsetzung der UN-Konvention zur Schaffung barrierefreier Zugänge an Regelschulen, Umbaumaßnahmen bzgl. besserer Energie-Effizienz, usw.),

2. optimale Transparenz über die gesamte Laufzeit von fünf zukünftigen Ratsperioden,

3. es würde ermöglicht, nachträglich weitere Schulgebäude in die Projektierung zu übernehmen,

4. optimale Leistungskontrolle und Sicherheit vor Schlechtleistung des Fremd-Dritten und Schutz vor Dumpinglöhnen.

Die Nibelungen-Wohnbau-GmbH Braunschweig verfügt über beste Referenzen ihrer vorzüglichen Kompetenz, wie sie der NiWo beispielsweise in der gemeinsamen Presseerklärung der Stadt mit Verdi vom Februar 2011 bescheinigt wurde.

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 27.05.2011
Fachleute warnen vor Schulsanierungskonzept der Stadt Braunschweig, Radio Okerwelle vom 26.05.2011

weiter

 

Schulprivatisierung: Wer ist Vertragspartner?

Schulprivatisierungen: Wer ist der Vertragspartner?

In seiner Pressemitteilung vom 03.05.2011 betont Finanzdezernent Ulrich Stegemann, Hochtief sei ein “international angesehenes, leistungsstarkes Unternehmen, das hervorragende Referenzen im Bereich von Öffentlich-Privaten Partnerschaften habe.”

Es mag richtig sein, das Hochtief (die im Übrigen gerade versucht werden, feindlich durch den spanischen Konzern ACS übernommen zu werden) international angesehen ist, nur spielt das in Bezug auf den Plan, neun Schulen, drei Kitas und zwei Sporthallen in Braunschweig von Privaten sanieren zu lassen, keine Rolle.

Nicht Hochtief ist der Vertragspartner, sondern Hochtief PPP Solutions. Und die werden derzeit gerade verkauft. Bis Ende 2011 soll der Verkauf abgewickelt werden, da sich nach Insider-Aussagen besonders der Bereich “soziale Infrastruktur” nicht rechnen würde.

ACS-Schulen oder HOCHTIEF-Schulen oder wer oder was?, Braunschweig-Spiegel vom 04.05.2011
Beginnt Hochtief im April mit dem Verkauf von Concessions?, Immobilien-Zeitung vom 23.02.2011

Stellungnahme des GEW Kreisverbandes Braunschweig vom 10.05.2011
278.000.000 Euro Verbindlichkeiten, Braunschweig Report vom 11.05.2011
Wende rückwärts, Kommentar im Braunschweig Report vom 11.05.2011

Wer wird also die Sanierung übernehmen, wenn Ende 2011 Hochtief PPP Solutions verkauft sein wird? Wer ist dann der Vertragspartner?

Was steht in den Finanzierungsvereinbarungen? Die von der Verwaltung vorgelegte Beschlussvorlage trifft dazu keine Aussagen, sie ist nicht beschlussreif.

Die BIBS-Fraktion fordert die Verwaltung auf, unverzüglich alle Verträge offenzulegen. Weiter fordern wir, dass keine Verträge mit Vertragspartnern abgeschlossen werden, deren einziges Ziel es ist, für die Erhöhung des eigenen Börsenwertes zu sorgen und Profite für sich herauszuschlagen.

Braunschweiger Bildungseinrichtungen dürfen nicht Börsenspekulanten und Finanzhaien zum Opfer fallen!

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 03.05.2011

 

Kein Kontakt zum Jugendschutzhaus

Polizei hat keinen Kontakt zum Jugendschutzhaus aufgenommen

Die Polizei hatte in ihrer Pressemitteilung vom 03.04.2011 über die Auflösung des Treffens der „rund 100 Angehörigen der Punkszene“ informiert, bei der man fünf Personen in Gewahrsam genommen habe.

Die Braunschweiger Zeitung (BZ) meldete am 04.04.2011, dass bei dem Einsatz insgesamt 16 Streifenwagenbesatzungen beteiligt gewesen seien. Am 09.04.2011 schließlich berichtete die BZ, dass die Mutter des 16-jährigen aus Salzgitter mittlerweile Strafanzeige gegen einen Polizeibeamten erstattet habe,  seitdem ermittele laut Polizei-Pressesprecher Joachim Grande der Zentrale Kriminaldienst gegen den Kollegen.

Im Jugendhilfeausschuss am 14.04.2011 stellte die BIBS-Fraktionsvorsitzende Heiderose Wanzelius dann die Anfrage, in wie weit die Stadt an dem ganzen Geschehen beteiligt gewesen war, zudem bekam der Jugendliche im Rahmen des Ausschusses von der Vorsitzenden Dr. Elke Flake die Gelegenheit, den Ablauf  – im Besonderen während der Gewahrsamnahme – aus seiner Erinnerung zu schildern.

Der Jugendliche gibt im Ausschuss den wesentlichen Hergang in der Gewahrsams-Zelle in etwa wie folgt wieder: Nachdem er sich geweigert habe, sich nackt auszuziehen, sei er von bis zu vier Polizisten traktiert worden. Ein Polizeibeamter habe ihm mit der Faust ins Gesicht, in den Nacken und in die Magengrube geschlagen.

Er sei als „stinkendes, asoziales Vieh“ beschimpft worden, telefonischen Kontakt mit seiner Mutter habe man ihm verwehrt und gegen vier Uhr früh sei er schließlich aus dem Gewahrsam entlassen und auf der Straße sich selbst überlassen worden.

Tags darauf sei er im Wolfenbütteler Klinikum wegen seiner  Verletzungen behandelt worden. Seine Mutter erstattete Strafanzeige. Nicht nur wegen der Körperverletzungen, sondern auch wegen der in ihren Augen rechtlich untragbaren Inhaftierung ihres minderjährigen Sohnes.

Und im Ausschuss betont die Mutter des 16-jährigen zudem, sie sei sehr wohl in der Nacht telefonisch erreichbar gewesen – es habe aber definitiv niemand in der Nacht versucht, sie zu erreichen.

Auch bei der Jugendhilfestelle/beim Jugendamt der Stadt Braunschweig habe es keinen Anruf gegeben, obwohl man dort rund um die Uhr erreichbar sei. „Der Jugendschutz war nicht beteiligt“, äußert sich Jugenddezernent Ulrich Markurth schon während des Jugendhilfeausschusses am 14. April.

Und in der bereits am 15. April erstellten und der BIBS-Fraktion seit dem 2. Mai 2011 nunmehr auch schriftlich vorliegenden Stellungnahme ergänzt er: „…insbesondere gab es keine Kontaktaufnahme der Polizei zum Kinder- und Jugendschutzhaus in Ölper.“

Polizeisprecher Grande hingegen war in der BZ vom 9. April noch mit den Worten zitiert worden: „Weder die Mutter noch das Jugendamt waren erreichbar für uns.“

Diese Behauptung erscheint im Lichte der Aussage der Mutter und der schriftlichen Stellungnahme der Verwaltung nunmehr äußerst unglaubwürdig.

Die BIBS-Fraktion erhofft sich deswegen umso mehr eine unvoreingenommene und lückenlose Aufklärung der Vorgänge seitens des ermittelnden Zentralen Kriminaldienstes.

 

BIBS fordert Rückkehr des Feinstaub-Messcontainers

BIBS fordert Rückkehr des Feinstaub-Messcontainers an den Bohlweg

Am 6. April 2011 hat die BIBS-Fraktion im Planungs- und Umweltausschuss angefragt, wann der Container zur Messung der Luftqualität wieder an den Bohlweg zurückverlegt werde. Schließlich habe er an jenem „HotSpot“ nicht ohne Grund bis zum Jahre 2005 gestanden und damals ans Licht gebracht, dass Braunschweig, was schlechte Luft betrifft, bundesweit zur Spitze gehört.

Die Verwaltung antwortet in ihrer Stellungnahme lapidar, die Verlegung sei nicht vorgesehen und auch nicht nötig und man sei im Übrigen auch nicht zuständig.

Die BIBS-Fraktion hat daraufhin am 11. April das zuständige Staatliche Gewerbeaufsichtsamt (GAA) Hildesheim angeschrieben, mit der Bitte um eine etwas ausführlichere Stellungnahme.

Das GAA antwortet gleich am Tage darauf, eine Verlegung des Messcontainers an den Bohlweg sei in der Tat nicht geplant. „Interne Abschätzungen“ wiesen darauf hin, dass der Bohlweg gar nicht mehr so ein schlimmer HotSpot sei.

Im Ernst führt dass GAA als Begründung an, die am Bohlweg gemessene immens schlechte Luftqualität bis zum Jahre 2005, hätte an den „damaligen baulichen und verkehrlichen Umständen“ gelegen. Es „würde wahrscheinlich gegenwärtig eine geringere Belastung als damals am Bohlweg festzustellen sein.“

Durch Messungen belegen will das GAA seine Bohlweg-Mutmaßung nicht und die Stadt ihrerseits zeigt auch kein Interesse, die Wiederaufstellung des Messcontainers am Bohlweg beim Land einzufordern. Statt den Bürgern gemessene Werte zu präsentieren, begnügen sich Stadt und Land seit 2007 mit dem Standort Altwiekring als angeblich neuem HotSpot und die Luftqualität am Bohlweg schätzt man sich in Form von „modellhaften Schadstoffausbreitungsrechnungen“ zusammen.

Dabei ignorieren die Verantwortlichen bei Stadt und Land bei ihrem „Stadtgebiet-Screening“ ganz ungeniert, dass es dort, wo heute das ECE-Center auf komplett versiegelter Fläche steht, zur Zeit der letzten gemessenen Feinstaub-Spitzenwerte am Bohlweg noch den Schlosspark als die entlastende grüne Lunge der Stadt schlechthin gab.

Um endlich wieder belastbare Feinstaubdaten für die Innenstadt und den HotSpot Bohlweg zu bekommen, fordert die BIBS die Verwaltung der Stadt auf, im Interesse der Gesundheit der Braunschweiger Bürger beim Land die Zurückverlegung des Messcontainers an den Bohlweg zu verlangen!

P.S. : Was die Messung von Stickstoffdioxiden-Werten angeht, hat die Stadt übrigens jüngstens beim Land ein über das übliche Messkonzept „hinausgehendes Informationsbedürfnis“ angemeldet. Das Land hat das Messgerät diesem Wunsch entsprechend kürzlich installiert. Am Bohlweg…

Weitere Infos:
Überschreitungstage Januar-März 2011
Braunschweig: Feinstaub erreicht Jahreshöchstwert, BZ vom 02.03.2011
Jahresbericht Luftqualität 2010
Jahresbericht Luftqualität 2009
Jahresbericht Luftqualität 2008

Presse:
Dicke Luft um Feinstaub-Messung, braunschweig report vom 04.05.2011

FBZ bis 2013 kontaminierte Trümmerlandschaft

FBZ darf bis 2013 Trümmerlandschaft bleiben

Nach den Ergebnissen zweier Gutachten ob der Schadstoffbelastungen im FBZ-Bauschutt und nach dem Zeitpunkt der Beseitigung hat sich die BIBS-Fraktion in ihrer Anfrage im Planungs- und Umweltausschuss am 06.04.2011 erkundigt.

ln ihrer Stellungnahme teilt die Verwaltung mit, das zweite Gutachten habe die u.a. festgestellten hohen Arsengehalte des ersten Gutachtens nicht bestätigt. Diese ersten ,,Fehlmessungen” seien durch falsch ausgewählte Messpunkte entstanden. Die chemischen Analysen hätten zu Untersuchungsergebnissen geführt, die zwar Belastungen durch verschiedenste Schadstoffe nachweisen (siehe Anlage), gleichwohl gehe davon eine ,,akute Gefährdung nicht aus”, so Christiane Costabel vom Umweltamt der Stadt im Ausschuss auf Nachfrage.

Die Verwaltung teilt weiter mit, sie habe die Fa. Kanada Bau GmbH & Co. Beteiligungs- und lmmobilien KG ,,zwischenzeitlich aufgefordert”, den Bauschutt zu beseitigen und somit den Abbruch zu beenden.
Gleichzeitig sei die Verwaltung aber bereit, das ,,Verbleiben des Bauschutts längstens bis März 2013″ zu tolerieren.

Letzteres erachtet die BIBS-Fraktion als geradezu unverschämten Freibrief für die Firma Kanada Bau, weitere knapp zwei Jahre untätig zu bleiben und den Bürgern in ihrem Park eine schadstoffbelastete Mondlandschaft zuzumuten.

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 07.04.2011

 

Ratssitzung vom 15.03.2011

Nachdem in der Ratssitzung am 22.02.2011 beschlossen wurde, die Beschlussvorlage zur Einführung einer Gelben Tonne in Braunschweig zurückzustellen, kommt es nun zu einer Sondersitzung.

Zu Beginn begründet BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum einen Dringlichkeitsantrag der BIBS. Man solle die Möglichkeit heute nutzen, um für die Abschaltung aller Atomanlagen in Form einer Resolution zu votieren. CDU-Ratsherr Brandes spricht sich gegen die Dringlichkeit aus, da es seiner Meinung nach kein kommunalpolitisches Thema sei.

–> Dringlichkeitsantrag mit den Stimmen der CDU und FDP bei Fürstimmen aller anderen Fraktionen mehrheitlich abgelehnt

TOP 1
Erfassung von Leichtverpackungen und stoffgleichen Nichtverpackungen in Braunschweig
(Ds. 14184/11, 1. Ergänzung und 2. Ergänzung)

Änderungsantrag der Linken (Ds. 1781/11)
Änderungsantrag der SPD (Ds. 1779/11)
Änderungsantrag der Grünen (Ds. 1794/11)
Änderungsantrag der Linken (Ds. 1805/11)

Die kurz vor der Sitzung nachgereichte 3. Ergänzung der Verwaltung sieht vor, dass die Wertstofftonne zum 1.1.2014 eingeführt werden soll. Der Beschluss würde den Oberbürgermeister bevollmächtigen, einen dahingehenden Vertrag jetzt mit ALBA abzuschließen.

Danach folgen noch:
Änderungsantrag der CDU (Ds. 1813/11)
Änderungsantrag der FDP (Ds. 1812/11)
Änderungsantrag der BIBS (Ds. 1814/11)

Die BIBS-Fraktion beantragt, dass erst später – frühestens im März 2013 – über eine Neuregelung der Braunschweiger Abfallwirtschaft entschieden werden soll, und das unter Einbeziehung der neuesten Konzepte und Entwicklungen.

Als erster Redner beantragt Carsten Müller (CDU) für seine Fraktion, dass über die Verwaltungsvorlage satzweise abgestimmt werden solle. Er spricht sich neben der Vorlage der Verwaltung für eine bedarfsgerechte Reinigung der Standorte und eine “bis zu werktägliche” Leerung der Container aus. Damit wolle die CDU die Sammlungserfolge steigern.

Udo Sommerfeld (Linke) spricht sich prinzipiell für die Umstellung auf das Holsystem aus. Er kritisiert, dass als Ausfluss der Privatisierung nunmehr ALBA im Auftrag der Stadt in dieser Sache die Verhandlungen führe. Jetzt weitere zwei Jahre mit der Umstellung des Systems zu warten, halte er für “nicht zielführend”. Man werde der Vorlage nicht zustimmen. Er bittet um Streichung der Punkte 1, 2 und 4 des Linken-Änderungsantrags.

Frank Flake bringt die Anträge für die SPD ein. Er sagt, dass er mit dem OB dahingehend übereinstimme, der auf der gestrigen Bürgerversammlung mitteilte, man brauche mehr Zeit. Flake fragt, wie es überhaupt soweit kommen konnte, dass Braunschweig Schlusslicht in der Mülltrennung werden konnte. 2004 habe Hoffmann zugesichert, ein Abfallwirtschaftskonzept zu erstellen, aber erst 2010 wurde es vorgestellt. Dieses Gutachten der TU Braunschweig sei aber bereits 2008 mit Daten aus 2007 erstellt worden, so der SPD-Ratsherr. Er fragt, wieso den Ratsmitgliedern erst drei Tage vor der letzten Ratssitzung eine Beschlussvorlage zur Gelben Tonne vorgelegt wurde. “Wir sehen keinen Zwang uns jetzt festzulegen,” teilt er mit. Die SPD unterstütze den Antrag auf getrennte Abstimmung der einzelnen Sätze der 3. Ergänzungsvorlage.

BIBS-Fraktionsvorsitzende Heiderose Wanzelius hält fest, dass sich seit der letzten Ratssitzung bis auf die Veränderung des Datums in der Vorlage eigentlich nichts geändert habe. Es müsse sehr viel intensiver analysiert werden, auch mit Blick auf die anstehende Gesetzesänderung. Zudem sei die Wertstofftonne fast schon veraltet. Sie verweist auf Beispiele in anderen Kommunen wie z.B. in Kassel, wo ein Nass-trocken-Prinzip angewendet würde oder in München, wo Wertstoffinseln sehr gut funktionierten. Das Duale-System würde, wie in einem ZDF-Beitrag (ab 22. Minute) thematisiert, den Bürgern rund 1 Mrd. Mehrkosten aufbürden. “Wir sehen nicht ein, warum wir heute bereits für 2014 die Einführung einer Wertstofftonne beschließen sollten.” Dabei wirbt die BIBS-Ratsfrau für eine Entscheidung über die Neuregelung erst frühestens ab 2013. Grünen-Chef Holger Herlitschke spricht sich anschließend für eine sofortige Umstellung auf das Holsystem aus. “Zwei Jahre, darum geht es also heute”, dass wären 30.000 Tonnen an CO2-Einsparungen. Dafür könnten Braunschweiger ein Jahr lang kochen. Es sei unverständlich, warum man sich diese Chance entgehen lasse. Er will, dass die Gelbe bereits zum 1.1.2011 eingeführt wird. In Braunschweig hätte man keine Vollsortierungsanlage, zudem sei die Sammlung in einer Tonne gesetzlich gar nicht möglich. Auch er ist der Meinung, dass man früher mit den Bürgern hätte sprechen sollen. Abschließend bringt er die zwei Anträge für die Grünen ein. Die Grünen beantragen, bei der Einführung der Gelben Tonne zum 1.1.2011 die Gebühren zunächst nicht zu erhöhen. Später könne man dann ja “nachsteuern”.

Daniel Kreßner (FDP) betont, dass Braunschweig Schlusslicht in der Trennungsquote sei. Was man tun müsse, darüber seien sich alle Experten einig: Man müsse auf das Holsystem umstellen. Das Holsystem sei zudem bürgerfreundlicher. Wenn schon soviele andere Städte die Gelbe Tonne hätten, was solle man dann in Braunschweig anders machen, fragt der FDP-Ratsherr. Die FDP wolle nicht zu Kostensteigerungen beitragen. Allerdings g
inge die FDP – wie auch Prof. Fricke von der TU Braunschweig – davon aus, dass es nicht zu Kostensteigerungen kommen werde. Er kündigt an, dass sich FDP-Ratsherr Ulrich Klages beim FDP-Antrag, die Wertstofftonne zum 1.1.2011 einzuführen, enthalten werde.
OB Dr. Hoffmann erklärt, dass er die Gelbe Tonne für richtig halte. Er werde allerdings die neue Beschlussvorlage nicht zurückziehen, auch wenn sich nun andeute, dass sich keine Mehrheit dafür finden lasse. Manfred Pesditschek (SPD) findet es mutig, dass der OB hier ans Pult trete. Die SPD-Fraktion wäre bereit gewesen, der Einführung der Gelben Tonne zuzustimmen, wenn im Vorfeld mit allen gesprochen worden wäre. Der SPD-Fraktionsvorsitzende hält es für “blanken Hohn”, dass der OB einen Tag vor dieser Ratssitzung zu einer Bürgerversammlung eingeladen hat, auf der die weitere Vorgehensweise verkündet wurde.

Zudem betont Pesditschek, dass eine Neuregelung der Abfallwirtschaftsgesetzes anstehe. Wenn diese Regelung in Kraft getreten sei, könne man frühestens dann entscheiden. Er nehme diesen “Fehdehandschuh” gern an, erklärt Hoffmann. Wenn 2013 ein neues Gesetz käme, müsse man den Ratsentscheid natürlich anpassen. Elke Flake wundert sich, dass nun alle möglichen Fraktionen mit Anträgen ankämen, die ganz offensichtlich nicht den auf der gestrigen Bürgersammlung dargelegten Tatsachen entsprächen. Sie äußert den “Verdacht”, dass die Mehrheit im Rat nun gegen die Einführung sei, weil ein wichtiger Termin im September anstünde.
Heiderose Wanzelius kontert, dass mittlerweile viele Experten auch Lobbyisten seien. In dem Moment, wo sich ein ALBA-Chef in Berlin schon dazu äußere, dass man eigentlich in nicht mehr in viele Tonnen trennen müsse, zeige sich doch, dass auch die Gelbe Tonne fast schon überholt sei.

–> Linker Antrag abgelehnt
–> Grüne Anträge beide abgelehnt
–> FDP-Antrag abgelehnt
–> BIBS-Antrag abgelehnt
–> CDU-Antrag und dem damit verbundenen SPD-Antrag mit dem Wortlaut: “Das Sammelsystem für Leichtverpackungen wird für die Jahre 2012 und 2013 weiterhin als Bringsystem ausgeschrieben. Im Zuge der Ausschreibung des Sammelsystems für Leichtverpackungen ist eine bedarfsgerechte Reinigung der Containerstandorte und eine bis zu werktägliche Leerung der stark beanspruchten Container sicher zu stellen.” Dieser Antrag wird angenommen.

Das bedeutet, dass die Gelbe Tonne zunächst nicht eingeführt wird.

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 15.03.2011

 

Grasseler Strasse: Vortäuschung falscher Tatsachen

Schließung der Grasseler Strasse: Vortäuschung falscher Tatsachen

Die BIBS-Fraktion kritisiert scharf die Äußerung des Ersten Stadtrats Carsten Lehmann, die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr habe bereits eine „Einziehungsverfügung“ der Grasseler Strasse veröffentlicht. Diese Aussage des Ersten Stadtrats ist falsch. Im Amtsblatt heißt es stattdessen: „Es ist beabsichtigt, die […] Teilstrecke […] zum 1.6.2011 als öffentliche Straße einzuziehen.“

nds. Amtsblatt Nr. 5/2011

Grundsätzlich dürfen Landesstraßen erst dauerhaft geschlossen werden, wenn eine amtliche Einziehung erfolgt ist. Die Grasseler Strasse wurde dagegen schon am 15.11.2010 seitens der Stadt geschlossen, der Straßenbelag des gesamten Teilstücks eigenmächtig sofort abgefräst. Während die Stadt am 15.12.2010 wahrheitswidrig behauptete, dass es sich bei der Sperrung „um eine planfestgestellte dauerhafte Maßnahme handelt“,  teilte die zuständige Landesbehörde am gleichen Tage mit: „Bei den derzeitigen Arbeiten handelt es sich nicht um eine dauerhafte Schließung der Landesstraße, sondern um eine befristete Maßnahme nach § 45 StVO“. Das Verwaltungsgericht Braunschweig stellte am 15.02.2011 fest, dass es sich um eine illegale Sperrung handelte: „Nach Vorberatung geht die Kammer davon aus, dass die Sperrung durch Verkehrsschilder seitens der Beklagten grundsätzlich einer vorherigen Einziehung des Straßenstücks [ … ] auf der Grundlage des niedersächsischen Straßengesetzes bedurft hätte.“

„Dieses Vorgehen ist doch typisch für den Flughafenausbau: Es werden vollendete Tatsachen geschaffen und die Stadt hält sich nur solange an das Recht, wie es ihr in den Kram passt!“, so BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum, „Sogar die EU wird an der Nase herumgeführt: Die von der EU seit langem geforderte Stellungnahme zur Vernichtung des Lebensraumes einer streng geschützten Art sei dort noch immer nicht eingegangen. Hauptsache kein Baustopp – lieber wird eine mögliche spätere EU-Strafe in Kauf genommen.“

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 04.03.2011

weiteres zum Flughafenausbau

 

Erhalt der GHS Schuntersiedlung

GHS Schuntersiedlung muss erhalten bleiben!

Die BIBS-Fraktion gratuliert den Eltern und Kindern in der Schuntersiedlung zum erzielten Teilerfolg: zumindest die Grundschule soll bleiben! Das hat Oberbürgermeister Dr. Hoffmann am 10.03.2011 verkündet. Der Schulausschuss (wahrscheinlich am 25.03.2011) wird darüber beraten, ein anschließender Verwaltungsausschuss soll noch vor Ostern entscheiden.

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 11.03.2011

Mitteilung der Stadt

Die BIBS-Fraktion hat in der Ratssitzung am 22.02.2011 beantragt, die Schließung der GHS Schuntersiedlung zurückzunehmen und die Neuordnung der Förderschulen nach Vorlage eines Schulentwicklungsplans vorzunehmen. Der Antrag wurde im Rat abgelehnt, aber es keimt Hoffnung auf, da am Rande der Sitzung die Stadt bekannt gab, das man nach Möglichkeiten suche, wie zumindest die Grundschule am Standort erhalten bleiben kann.

Eltern und Kinder geben Kampf um Grundschule Tostmannplatz nicht auf, BZ vom 27.02.2011

In der Ratssitzung am 22.06.2010 wurde nach kontroverser Debatte die Schließung der GHS Schuntersiedlung beschlossen.
Ursprünglich sollte die Entscheidung nur im nicht-öffentlichen Verwaltungsausschuss gefällt werden doch der Elterndruck zeigte Wirkung: OB Hoffmann muss am 01.06.2010 vor aufgebrachten Eltern und Schülern der Schule Schuntersiedlung vor dem Rathaus verkünden, dass nicht wie geplant der Verwaltungsausschuss unter Ausschluss der Öffentlichkeit, sondern der Rat nach öffentlicher Debatte am 22.06.2010 entscheiden soll.

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 01.06.2010

Der Stadtbezirksrat Schunteraue hatte in seiner Sitzung am 26.05.2010 mit 6 Gegenstimmen das Vorhaben der Stadt, die Grund- und Hauptschule Schuntersiedlung zu schließen, abgelehnt.

Pressemitteilung der Gruppe BIBS-Grüne im Stadtbezirksrat

Nach langer Diskussion vor vielen betroffenen Eltern der GHS Schuntersiedlung stimmt der Schulausschuss einem Änderungsantrag der SPD zu, der die Verwaltung damit beauftragt, Alternativen zu erarbeiten, wie zumindest die Grundschule Schuntersiedlung erhalten bleiben kann und die Astrid-Lindgren-Förderschule, die sich momentan an zwei unterschiedlichen Standorten befindet, in die Schuntersiedlung verlegt werden kann. Die Gruppe CDU / FDP lehnt den Änderungsantrag ab.

Jetzt gilt’s – Elternaufruf für den Erhalt der GHS Schuntersiedlung
Offener Brief der Pfarrerin Hannah Stöckmann-Wrede (ev.-luth. Dankeskirche Braunschweig)

Cornelia Rohse-Paul erklärt für die Grünen, dass sie der Vorlage der Stadt (also der Schließung der GHS Schuntersiedlung) zustimmen würden, wenn die OGS Isoldestraße zwei neue Räume erhält. Dieser Änderungsantrag wird bei Enthaltung der SPD mehrheitlich abgelehnt.

Die BIBS-Fraktion begrüßt die Empfehlung des Schulausschusses, dass Wege gefunden werden sollen, wie zumindest die Grundschule Schuntersiedlung erhalten bleiben kann. Auch würde damit keine “Separatschule” für Förderschüler geschaffen. Allerdings muss allen Beteiligten klar sein, dass der Schulausschuss nur empfehlenden Charakter besitzt. Am 01.06.2010 wird der nicht-öffentliche Verwaltungsausschuss endgültig entscheiden. Dort besitzen CDU und FDP die Mehrheit, was im Schulausschuss nicht der Fall ist.

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 28.05.2010

Presse
Unsichere Mehrheit für Schulerhalt, BZ vom 29.05.2010
Der Bezirksrat lehnt ab, der Schulausschuss tagt heute, BZ vom 28.05.2010
Stadtelternrat gibt Gas, Schulelternrat tritt auf die Bremse, BZ vom 20.05.2010
Stadt schließt weitere Hauptschule und legt Förderschulen zusammen, BZ vom 18.05.2010