Stadt unterstützt Lichterkette am 11.03.2012

In Umsetzung des Ratsbeschlusses vom 28.02.2012 wird nun auch von seiten der Stadt zur Teilnahme an Lichterkette am 11.03.2012 aufgerufen. Die Stadt teilt ferner mit, dass an folgenden großen Kreuzungen der Autoverkehr zwischen 19h und 19h20 gesperrt wird:

Siegfriedstraße / Guntherstraße • Mittelweg / Rebenring • Hagenmarkt • Bohlweg / Dankwardstraße • Georg-Eckert-Straße / Auguststraße • Berliner Platz in alle Richtungen • Salzdahlumer Straße / Sachsendamm • Autobahnabfahrt Messe • Europaplatz

In der Bürgerinformation im Rathaus (Platz der Deutschen Einheit 1) werde zudem die „Lichterketten-Zeitung“ ausgelegt.

Neben vielen weiteren Infopunkten organisiert auch die BIBS zwei Infopunkte:

BIBS-Infopunkt Kralenriede (Sandwüste)

Fridtjof-Nansen-Straße / Henri-Dunant-Straße (zweite, nördliche Einmündung)

Treffpunkt an der Ecke Fridtjof-Nansen-Straße / Henri-Dunant-Straße in Kralenriede (Siedlung Sandwüste). Achtung! Diese Einmündung gibt es zweimal. Es ist von Süden her kommend die zweite / bzw. nördliche Einmündung der beiden Straßen.

Ablauf:
17h45: Aufbau
ab ca. 18h: geselliges Beisammensein bei Schmalzbroten und (Heiß-) Getränken
18h45: Verteilung auf der Strecke (südwärts bis Rodelandweg; nordwärts bis Bahnlinie bzw. Forststraße)
Punkt 19h: die Fackeln müssen brennen!

BIBS-Infopunkt Braunschweiger Hauptbahnhof

Treffpunkt ist vor dem Braunschweiger Hauptbahnhof, Berliner Platz schräg vor den Fahrradständern. Für den musikalischen Rahmen wird die IGM Sambagruppe Simon Bolivar (aus Wolfsburg und Osnabrück) sorgen. Fackeln werden vor Ort zum Einkaufspreis von 2 Euro pro Stück zur Verfügung gestellt. Der Berliner Platz wird in beiden Richtungen von 19h bis 19h20 abgesperrt!

Der Ablauf:
17h30: Aufbau
ab 18h: Auftritt IGM Sambagruppe Simon Bolivar und geselliges Beisammensein mit Würstchen und (Heiß-) Getränken
18h45: Verteilung auf der Strecke (Mitte Viewegsgarten an der Kurt-Schumacher-Straße bis Ecke Berliner Platz / Salzdahlumer Str.)
19h: die Fackeln müssen brennen!

 

Ratssitzung vom 28.02.2012

Ratsvorsitzender Karl Grziwa eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 06 und erläutert den geplanten Ablauf.
Klaus Wendroth bringt dann die Dringlichkeitsanfrage der CDU zum Thema „Jolly Joker“ein.
Dringlichkeitsanfrage der CDU
–>Dringlichkeit mehrheitlich angenommen
wird unter TOP 6.7 behandelt.

Holger Herlitschke (Grüne) möchte, dass der TOP 28 (Eintracht Stadion) von der Tagesordnung genommen wird und in der nächsten Ratssitzung im März behandelt wird.
–> mehrheitlich angenommen

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum bittet um die Vorziehung der Piraten-Anfrage zum Thema „Fracking“ vor die der BIBS. Da müsste der gesamte Rat zustimmen, erklärt Grziwa. Man solle die beiden Anfragen gemeinsam beantworten, schlägt Herlitschke vor.
–> mehrheitlich angenommen

Tagesordnung somit beschlossen.

TOP 1
Mandatsverzicht von Ratsfrau Juliane Lehmann sowie Feststellung des Sitzverlustes gemäß § 52 NKomVG
(Ds. 15057/12)
Die langjährige FDP-Ratsfrau übernimmt einen Job bei der Nibelungen-Wohnbaugesellschaft (NiWo), zu der auch die Stadtbaurätin Maren Sommer wechselt.
–> Sitzverlust festgestellt

TOP 2
Einführung und Verpflichtung des für die ausgeschiedene Ratsfrau Juliane Lehmann berufenen Nachfolgers Gerd Weidner
Bürgermeisterin Annegret Ihbe nimmt die förmliche Verpflichtung vor.

TOP 3
Ablauf der Haushaltsberatungen für die Haushaltssatzung 2012
(Ds. 15072/12)
–> einstimmig angenommen

TOP 4
Genehmigung der Protokolle der Sitzungen vom 13.12.2011 und 25.01.2012
–> einstimmig angenommen

TOP 5
Mitteilungen
Es liegen keine Mitteilungen vor.

Anfragen der Fraktionen

TOP 6.1
Elternbefragung 5. IGS
– Anfrage der CDU (Ds. 1635/12)

Karl Grziwa (CDU) bringt die Anfrage ein, bei der es um die juristischen Grundlagen der eingeräumten Nachfrist bei der Elternbefragung geht. Schuldezernent Ulrich Markurth antwortet ihm, alles sei rechtens gewesen, eine Bürgerbefragung hierzu habe der Rat zuvor nicht beschlossen. Die Linke Gisela Ohnesorge will wissen, wie man das nächste Mal die Eltern „besser erreichen“ könne, vielleicht über Info-Veranstaltungen? Markurth erwidert ihr, die habe es ja auch dieses Mal bereits gegeben.
Elke Flake (Grüne) fragt, ob der Bedarf an IGSen bei den Eltern eventuell nachgelassen habe? Vielleicht gebe es irgendwann einen erreichten „Sättigungsgrad“, so Markurth, der Schulentwicklungsplan könne da in der Zukunft hilfreich sein.
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum will wissen, wie sich das Prozedere der Bedarfsermittlung mit dem Diskriminierungsverbot vertrage? Markurth erklärt, es gebe diese Bedarfsermittlung nun mal nur bei den IGSen.

Antwort der Verwaltung und Anlage

TOP 6.2
Neues Freizeit- und Bildungszentrum (FBZ)
– Anfrage der Grünen (Ds. 1640/12)
Elke Flake bringt die Anfrage der Grünen ein, die im Kern nach Konzeptentwicklung und Standort des zukünftigen neuen FBZs fragt. Kulturdezernentin Anja Hesse antortet ihr, es sei „zu früh und auch nicht ratsam“ darüber jetzt schon zu reden: Die Konzeptentwicklung sei noch nicht weit genug gediehen und auch die Standorte seien noch in der Prüfung unter der Beteiligung mehrerer Fachbereiche.

Antwort der Verwaltung

TOP 6.3
„Fracking“ in Braunschweig
– Anfrage der BIBS-Fraktion (Ds. 1639/12)

TOP 6.4
Gasförderung im Stadtgebiet durch Fracking-Verfahren?
– Anfrage der Piraten (Ds. 1627/12)
Bei der so genannten „Fracking“-Methode geht es um „unkonventionelle Gasgewinnung“ aus größerer Tiefe durch Einpressen großer Mengen giftiger Chemikalien in den Boden, wodurch das Tiefengestein aufgebrochen wird und die im Gestein in Poren gelagerten Erdgase ausgepresst werden.

Die Anfragen 6.3 und 6.4 werden gemeinsam behandelt. BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs bringt die Anfrage zunächst für die BIBS-Fraktion ein. Er verweist zudem auf eine Studie der Universität Manchester, die vor den Risiken der Trinkwassergefährdung durch Fracking warnt. Für die Piraten bringt Claudia Jonda die Anfrage ein.
Stadtbaurätin Maren Sommer antwortet auf die Frage, ob der Verwaltung Informationen zu Fracking in Braunschweig vorliegen, daheingehend, dass sich im November 2011 die Firma BNK im Rathaus vorgestellt habe. Nach Darlegung der BNK sind auch für Braunschweig Erkundungen geplant. Nach Auskunft des Landesbergbauamtes ist bis heute kein Betriebsplan eingereicht worden. Braunschweig werde vom Landesbergbauamt in einem Genehmigungsverfahren informiert. BNK wolle zunächst die geologische Formationen untersuchen, weiteres könne derzeit nicht gesagt werden. Zusammenhänge mit der Aufhebung von Wasserschutzgebieten in Braunschweig bestünden nicht. Die Diskussion zur Aufhebung des Wasserschutzgebiets in Bienrode sei ihr nicht bekannt.
Nach Angabe von BNK seien Untersuchungen geplant, um das Vorhandensein eines nutzbaren Vorkommens in Braunschweig zu erkunden. Die Stadt würde später darauf drängen, dass eine Bürgerinformationsveranstaltung durchgeführt wird.
Udo Sommerfeld fragt, ob die Stadt schon die Untersuchungen selbst verhindern könnte. Frau Sommer antwortet, dass das Fracking-Verfahren dem Bergrecht unterliege. Somit würde die Kommune lediglich informiert werden.

BIBS-Fraktionsvorsitzender Peter Rosenbaum fragt, welche Möglichkeiten denn dann die Stadt bzw. Privateigentümer überhaupt noch hätten, Fracking zu ve
rhindern. Er bittet um Präzisierung. Frau Sommer antwortet, dass Eigentumsrechte in Verfahren natürlich berücksichtigt werden. Die Risiken seien umfänglich dargelegt worden, man habe Kontakt mit dem Landesumweltamt aufgenommen. „Eine Gefährdung ist auszuschließen“, meint sie.
„Welche Möglichkeiten hat die Stadt, die Wasserschutzbehörde mit einzuschalten?“, fragt Wolfgang Büchs für die BIBS. Nochmals betont Maren Sommer, dass das Verfahren nicht bei der Kommune liege. Grünen-Ratsherr Karl-Heinz Kubitza findet es erschreckend, dass bereits Kontakte stattgefunden haben und der Rat darüber nicht informiert worden sei. Es habe nur ein Gespräch mit einer Firma gegeben, die vielleicht dieses Verfahren durchführen wolle, so Maren Sommer.
Karl Grziwa fragt für die CDU nochmals deutlich nach, ob es richtig sei, dass die Aufhebung des Wasserschutzgebiets Lamme überhaupt nichts mit dem Fracking-Verfahren zu tun habe. Frau Sommer antwortet, dass es keinen Zusammenhang gebe.

Antwort der Verwaltung auf die BIBS-Anfrage
Antwort der Verwaltung auf die Anfrage der Piraten

TOP 6.5
Einrichtung von Ganztagsschulen
– Anfrage der CDU (Ds. 1636/12)
Stellungnahme der Verwaltung

TOP 6.6
Autoliv
– Anfrage der CDU (Ds. 1638/12)
Wirtschaftsdezernent Joachim Roth trägt vor, dass „zur Zeit“ keine komplette Schließung des Standortes Braunschweig vorgesehen sei.
Stellungnahme der Verwaltung

TOP 6.7
Dringlichkeitsanfrage CDU
(Ds.1645/12)
Erster Stadtrat Carsten Lehmann erläutert, es habe „gravierende hygienisch Mißstände“ gegeben. Die Wiedereröffnung stehe bevor. Man sei mit dem Betreiber in Kontakt. Eine letzte Besichtigung habe keine Mängel ermittelt, die einer längerfristigen Öffnung im Wege stünden.
Stellungnahme der Verwaltung

TOP 7
Änderung der Geschäftsordnung für den Rat, den Verwaltungsausschuss, die Ausschüsse und die Stadtbezirksräte der Stadt Braunschweig vom 08.11.2011
(Ds. 14948/12 und Geschäftsordnung)
–> einstimmig angenommen

TOP 8
Änderung der Hauptsatzung der Stadt Braunschweig: Erweiterung der zahlenmäßigen Begrenzung für leitende BeamtInnen auf Zeit
(Ds. 15008/12)
Um im nächsten TOP einen neuen Stadtrat für die zur NiWo wechselnde Maren Sommer wählen zu können, muss zuerst noch schnell die Hauptsatzung geändert werden, die bislang nur drei leitende Beamte/Innen auf Zeit zuließ.
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum weist daraufhin, dass man hier eine weitere Stelle schaffe, weil die Stadtbaurätin „in Ungnade gefallen“ sei. Die BIBS werde hier nicht zustimmen.
–> mehrheitlich angenommen

TOP 9
Besetzung der Stelle der Stadträtin oder des Stadtrates für das Bau- und Umweltschutzdezernat
(Ds. 15059/12 und Ausschreibung)
Heinz-Georg Leuer soll Nachfolger von Maren Sommer werden, die auch durch die Ratssitzung am 25.01.2012 beurlaubt wurde und nun zur NiWo wechselt.

Leuer erhält die Gelegenheit, sich kurz vorzustellen.
Nach seinem Studium in Aachen habe er in Köln gearbeitet und erste Erfahrungen gesammelt, in Braunschweig sei er seit 1993 tätig, seit 2004 leite er den Fachbereich Tiefbau und Verkehr.
Schwerpunkte seiner Arbeit sehe er im „Attraktiven Wohnen“, er sei gegen „Zersiedelung“ und für die Entwicklung von „Quartieren“. Der westlichen Innenstadt und dem Magniviertel wolle er sich besonders widmen, große Bedeutung habe für ihn natürlich auch das westliche Ringgebiet mit der „Sozialen Stadt“. Rad- und Fußgängerverkehr und ÖPNV müssten weiter gestärkt werden, man wolle sich diesbezüglich in der Verwaltung nicht auf dem bis dato Erreichten ausruhen.
Er stehe für eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Ratsgremien, parteilich unabhängig und transparent. Davon hänge der Erfolg eines Stadtbaurates in seinen Augen ab.

SPD-Fraktionschef Manfred Pesditschek beantragt geheime, schriftliche Wahl.
Stellvertretender Ratsvorsitzender Kai Florysiak ruft daraufhin die Ratsmitglieder in alpabetischer Reihenfolge einzeln nach vorne zu den Wahlkabinen.
Wahlergebnis:
41 Fürstimmen, 3 Gegenstimmen, 7 Enthaltungen.
Heinz-Georg Leuer nimmt die Wahl an und bedankt sich für das Vertrauen.

TOP 10
Vorhabenbezogener Bebauungsplan mit Gestaltungsvorschrift „Hotel am Bürgerpark“
(Ds. 14870/11, Anlagen eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht)
Nachdem CDU-Ratsherr Peter Edelmann den Plan lobt, kündigt Holger Herlitschke die Ablehnung der Vorlage durch die Grünen an. Udo Sommerfeld (Linke) ruft nochmals in Erinnerung, dass das FBZ damals nicht geschlossen wurde, weil es baufällig war – bei der Schließung habe „auch die Ideologie eine Rolle gespielt.“ Da man als Linke natürlich lieber das FBZ an diesem Ort gehabt hätte, werde man der Vorlage nicht zustimmen. Manfred Pesditschek (SPD) erachtet die Debatte als unnötige Grundsatzdiskussion. Er hätte sich eigentlich eher „qualifizierte Äußerungen“ zu dem hier vorliegenden Bebauungsplan erhofft, so Pesditschek, die SPD werde natürlich zustimmen.
–> mehrheitlich angenommen

TOP 11
Bebauungsplan mit Gestaltungsvorschrift „Wilhelm-Bracke-Gesamtschule“
(Ds. 14887/11, Anlage eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht)
–>einstimmig angenommen

TOP 12
Veränderungssperre für den Bebauungsplan mit Gestaltungsvorschrift „Wallring-West“
(Ds. 14942/12, Anlage eins, zwei, drei)
–> einstimmig angenommen

Mittagspause bis 13h30.

TOP 13
Veränderungssperre für den Bebauungsplan „Gieselweg/Harzbütteler Straße“
(Ds. 14952/12, erste Ergänzung, Anlage eins, zwei, drei)

Hier geht es um die von der Firma Eckert & Ziegler gewünschte Erweiterung ihres Geländes in Thune. In der Ratssitzung am 13.12.2012 wurde beschlossen, dass die Verwaltung für diese Sitzung eine Veränderungssperre vorbereiten soll. Das Experenhearing am 25.01.2012 fand eine riesige Resonanz mit 1300 Zuhörern in der Braunschweiger Stadthalle. Im Planungs- und Umweltausschuss am 18.01.2012 wurde die Veränderungssperre dem Rat zur Annahme empfohlen.
(Vor der Sitzung erreicht die Ratsmitglieder ein Schreiben der Belegschaft von Eckert & Ziegler.)

Ratsvorsitzender Grziwa teilt mit, dass die Verwaltung zu der Vorlage nichts vortragen werde.
Nicole Palm (SPD) eröffnet die Debatte mit der Feststellung, dass Firmengeschäftsführer Eckert bei dem Hearing in der Stadthalle nicht seine Chance genutzt habe, den Bürgern ihre Sorgen und Ängste zu nehmen. Es sei bis heute nicht klar, was die Firma auf dem Gelände tatsächlich machen wolle. Die Frage der „Erweiterung oder Modernisierung“ sei bis dato nicht genügend geklärt. Zum jetzigen Zeitpunkt stehe für die SPD der Schutz der Bürger über den Interessen der Firma, deswegen werde man heute der Veränderungssperre zustimmen.
Grünen-Fraktionschef Holger Herlitschke erklärt in seinem Redebeitrag eingangs, dem letzten Satz Palms sei „nichts hinzuzufügen.“ Auch er ist der Meinung, das Hearing habe nicht viel zu einer Klärung beigetragen. Man habe mit der Veränderungssperre jetzt ein „zu nutzendes Zeitfenster“ bis zur endgültigen Klärung aller bis jetzt unbeantwortet gebliebenen Fragen. Er habe zudem vor, zu diesem Thema in einigen Monaten auch noch einen „Sonder-Planungsausschuss“ durchzuführen. Alle Beteiligten müssten jetzt in „einen Diskurs einsteigen.“

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum weist daraufhin, die Betriebe könnten ja gegen die Veränderungssperre klagen. Es gehe hier aber nicht um die einzelnen Betriebe, es gehe hier „um die Verarbeitung von Abfällen in Wohngebieten“. Deswegen müsse seitens der Verwaltung schnellstens ein neuer Bebauungsplan auf den Weg gebracht werden. Das Wohnen müsse Vorrang haben. Außerdem habe sich nach Anfragen im niedersächsischen Landtag inzwischen auch noch herausgestellt, dass die Firma in Braunschweig auch die Genehmigung für den „Umgang mit Kernbrennstoffen“ habe. Die BIBS werde natürlich zustimmen.
Gisela Ohnesorge möchte noch einmal darauf hinweisen, dass die Gremien es sich mit der Entscheidung nicht leicht gemacht hätten. Auch sie sei nach dem Hearing „nicht schlauer als vorher“ gewesen. Sie frage sich aber, ob im Ernst der Standort Thune für Verarbeitungen strahlenden Materials geeignet sei. Die Veränderungssperre heute sei richtig. Man müsse dann in den Gremien auch in Zukunft weiter „sachlich und ruhig“ über diese Dinge sprechen.

Klaus Wendroth (CDU) kritisiert anschließend BIBS-Ratsherrn Rosenbaum ob seines Wortbeitrages, aber er kritisiert auch deutlich das bisherige Auftreten Eck
erts in der Öffentlichkeit. Es seien immer noch etliche Fragen offen, deswegen werde sich das Gros seiner Fraktion heute bei dem Thema der Stimme enthalten werde, so Wendroth.
Sein CDU-Kollege Peter Edelmann gibt dann eine persönliche Erklärung ab. Er halte eine Erweiterung in Thune für ein „zu großes Risiko“. Er und drei weitere CDU-Kollegen würden deshalb für diese Sperre stimmen.
Holger Herlitschke bringt dann den Beschlussvorschlag ein, Grziwa lässt abstimmen.
–> mehrheitlich angenommen

TOP 14
105. Änderung des Flächennutzungsplan der Stadt Braunschweig, „Wilhelm-Bracke-Gesamtschule“
(Ds. 14985/12, Anlage eins, zwei)
–> beschlossen

TOP 15
Nördliches Ringgebiet – Begründung einer Satzung über ein besonderes Vorkaufsrecht für Grundstücke
(Ds. 14917/12, erste Ergänzung und Anlage)

Nicole Palm erklärt für die SPD, man solle im Rahmen dieser vorgesehen Vorkaufsrechte auch den Bereich westlich der Hamburger Straße mit in die Planungen einbeziehen. Diese Erweiterungsvorschläge gebe man der Verwaltung „als Empfehlung mit auf den Weg“. Die SPD werde der Vorlage zustimmen. BIBS-Ratsherr Dr. Wolfgang Büchs hingegen sieht hier nicht „das Wohl der Gemeinheit gewährleistet“, insbesondere sieht er die Kleingärtenbereiche als „stark betroffen“ und gefährdet.
–> mehrheitlich angenommen

TOP 16
Schuldenbremse für Braunschweig – Grundsätzliches Verbot der Neuverschuldung
– Antrag der CDU (Ds. 2063/12)
CDU Ratsherr Björn Hinrichs bittet um Zustimmung zum CDU-Antrag, Manfred Pesditschek erklärt die Ablehnung des Antrags für die SPD.
Gerald Heere fragt sich im Verlauf der Debatte für die Grünen, wieso dieses Thema hier eigentlich nochmal behandelt werde. „Überregulierung brauchen wir hier nicht“, ruft der Grünen-Ratsherr aus. Eine Schuldenbremse in die Satzung aufzunehmen sei „das Bescheuertste, was wir machen können.“

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum nennt das Ganze in Richtung Hinrichs „einen Humbuk“. Die wahren bis heute gemachten Schulden, die bisher versteckten Kredite, würden ja erst im nächsten Jahr im Konzernhaushalt der Stadt erstmals ans Tageslicht kommen. „Das wird spannend werden“, so Rosenbaum, wenn demnächst aufgedeckt werde, wie und wohin die insgesamt 730 Milllionen Euro aus den Privatisierungen unter OB Hoffmann seit 2001 „verplempert“ worden sind, bei denen man ja im Übrigen alleine für die Berater schon 20 Millionen Euro ausgegeben habe.
Oberbürgermeister Gert Hoffmann erklärt, ihm gehe es in seinem Redebeitrag nur um den so genannten „Kernhaushalt“. Da komme man ohne Schulden aus und man werde auch „nicht an der Steuerschraube drehen“, wie einige Nachbarkommunen, so Hoffmann.
Es liegt der Geschäftsordnungsantrag auf namentliche Abstimmung vor.
Ratsvorsitzender Grziwa fragt die Ratsmitglieder in alphabetischer Reihenfolge nach ihrem Stimmverhalten.
–> Antrag mehrheitlich abgelehnt

TOP 17
Haushaltsvollzug 2011, hier: Zustimmung zu über- und außerplanmäßigen Aufwendungen und Auszahlungen bzw. Verpflichtungsermächtigungen gemäß §§ 117 und 119 NKomVG
(Ds. 14989/12)
Udo Sommerfeld und Dr. Wolfgang Büchs beantragen getrennte Abstimmung
Abstimmung über Umbau städtisches Museum
–> mehrheitlich angenommen
Abstimmung über restliche Vorlage
–> einstimmig angenommen

TOP 18
Beschluss über den Jahresabschluss 2010 gemäß § 129 NKomVG
(Ds. 14875/12)
Jahresabschluss 2010 (Stellungnahme der Verwaltung)
Schlussbericht Stadt Braunschweig
Sonderrechnung Abfallwirtschaft
Sonderrechnung Hochbau und Gebäudemanagement
Sonderrechnung Stadtentwässerung
Udo Sommerfeld kündigt für die LInke an, dem Jahresabschluss werde man nicht zustimmen. BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum erklärt, das Gleiche gelte für seine Fraktion.
–> mehrheitlich beschlossen

TOP 19
Beschluss über den Jahresabschluss 2010 des Pensionsfonds der Stadt Braunschweig gemäß §§ 129, 130 NKomVG
(Ds. 14872/12)
Pensionsfonds eins, zwei
Bilanz
Rechenschaftsbericht
Schlussbericht
Erläuterungen
–> einstimmig beschlossen

TOP 20
Beschluss über die Entlastung des Oberbürgermeisters für das Haushaltsjahr 2010 gemäß §
129 NKomVG
(Ds. 14872/12)
–> mehrheitlich angenommen

Pause von 15h45 bis 16h15

Haushaltsdebatte 2012

TOP 21
Haushaltssatzung der Stadt Braunschweig für das Haushaltsjahr 2012
(Ds. 15068/12, erste Ergänzung, Änderungsantrag von SPD, Grünen)
Haushaltssatzung 2012
Gesamtergebnishaushalt
Gesamtfinanzhaushalt
Stellenplan
Stellenübersicht FB 65
Beteiligungsbericht
Strategische Ziele

In den Fachausschüssen wurden die Haushaltsanträge der Fraktionen vorberaten. Der Finanz- und Personalausschuss hat am 14.02.2011 dann alle Anträge nochmals vorberaten: diese Ergebnisse sind dann in die Listen eingeflossen, die nun im Rat endgültig beschlossen werden sollen.

Eingebrachte Haushaltsanträge der Fraktionen, finanzunwirksame Anträge mit Abstimmungsergebnissen in den Fachausschüssen sowie Anfragen/Anregungen nach der Empfehlung des Finanzausschusses vom 14.02.2012:
1. Anfragen/Anregungen mit Antworten der Verwaltung
2. Finanzunwirksame Anträge
3. später eingegangene Anträge
4. Listen Ergebnishaushalt
5. Listen Finanzhaushalt
6. Listen Investitionsprogramm

Während der Sitzung nachgereichte Haushaltsanträge:
10 Stellen im Baureferat schaffen, BIBS-Antrag
Dachbegrünung des Rathaus-Neubaus fortsetzen, BIBS-Antrag
Entgelte für die Nutzung von Sportstätten, Antrag der Grünen

BIBS-Haushaltsanträge

Die BIBS-Fraktion hat über 30 Anträge gestellt, von denen rund ein Drittel in den Vorberatungen positiv beschieden wurden:
Regenerative Energien in Braunschweig stärken!
Anträge im Jugendhilfebereich
Wiedereinführung des Braunschweig Passes sowie weitere Anträge im Bereich Soziales
Mitteilung der Stadt zum Braunschweig Pass

Weiter fanden in den Vorberatungen unsere Vorschläge, weniger Geld für den Zentralen Ordnungsdienst (ZOD) der Stadt auszugeben, keine städtischen Mittel für das Schloss-Carrée zu verwenden und für die 2013 geplanten Viktoria-Luise-Feierlichkeiten die Gelder zu streichen, keine Mehrheit. hatte der BIBS-Antrag auf Bezuschussung des Friedenszentrums noch im Kulturausschuss keine Mehrheit gefunden, so wurde auf Antrag der SPD ein solcher Antrag erneut gestellt und angenommen.

Mitteilung: Anträge der Ratsfraktionen zum Haushalt 2012 zur Verbesserung der Betreuungsqualität in Kindertagesstätten, Eltern-Kind-Gruppen und KTKs (Ds. 12206/12)

Mitteilung: Anträge der Ratsfraktionen zum Haushalt 2012 zur Kinder- und Jugendbeteiligung (Ds. 12212/12)

Die Linksfraktion hatte im Jugendhilfeausschuss am 12.01.2012 beantragt, auch den Krippenbesuch kostenlos anzubieten. Im Finanzausschuss hat die SPD dann beantragt, die bisherigen ersten fünf Entgeltstufen im Krippenbereich, der Kindertagespflege und der Schulkind-/Hortbetreuung kostenlos anzubieten. Dieser Antrag wurde mehrheitlich angenommen.

Finanzdezernent Ulrich Stegemann beginnt die Haus
haltslesung. Er spricht von der abflauenden Konjunktur. Das Wachstum schwäche sich ab und damit auch die Einnahmen für die Kommunen. Man habe umfangreiche Ausgaben tätigen können, habe viel in die Kinderbetreuung investiert, diverse Großprojekte angeschoben wie den Bau einer Jugendherberge. Die Gewerbesteuereinnahmen würden zukünftig geringer fließen. Für 2013 erwarte man mit 175 Mio. Euro rund 10 Mio. Euro weniger als im Vorjahr. „Das, was wir drin stehen haben, schaffen wir“, meint er in Bezug auf das Investitionsprogramm, viel mehr sei aber nicht drin.
SPD-Chef Manfred Pesditschek erwidert Stadtrat Stegemann, er werde sich nun in seiner „Einbringungsrede für die SPD“ nicht wie Stegemann zuvor auf den ganzen Planungsraum von mehreren Jahren, sondern nur auf das Haushaltsjahr 2012 beziehen. Gerade vom Kämmerer hätte er sich in seiner Rede zudem mehr von einem „erhobenen Zeigefinger“ gewünscht. Jedermann wisse, dass die Rücklagen irgendwann aufgebraucht seien. Darüber werde man sich schon im Laufe dieses Jahr noch näher unterhalten müssen – er werde in seiner Abschlusserklärung auch schon näher darauf eingehen. „Es gibt nur einen Haushalt, und den entscheidet der Rat“. Deswegen werde die SPD am Ende über den ganzen Haushalt insgesamt abstimmen lassen.
Viele Schulsanierungen und Maßnahmen für die Feuerwehr habe die Verwaltung nicht auf Grund von fehlendem Geld, sondern auf Grund des Arbeitsaufwandes auf 2015 und später verschoben. Man habe das Thema „Kita-Entgelte“ ja schon rauf und runter diskutiert, aber der SPD-Chef betont, dass – angeschoben von der Linksfraktion – die SPD nun auch für die Entgeltfreiheit der bislang untersten fünf Entgeltstufen im Krippen-, Hort- und Tagespflegebereich gesorgt habe. Man werde sich spätestens in einem halben Jahr über die Einnahmen und Ausgaben genauer unterhalten müssen, kündigt Pesditschek an. Die SPD erwarte von der Hochbauverwaltung nun Vorschläge, wie die Sanierungsmaßnahmen umgesetzt werden. Vier Jahre warten könne man nicht.

Der Grüne Gerald Heere stellt fest, dass in der Vergangenheit für die Wünsche der Verwaltung immer Geld da war, während bei den Anträgen von Stadtbezirken und Fraktionen Ausgabedisziplin angemahnt wurde. Er nennt 400.000 Euro für Dachverblendungen des Schloss-Carrée, eine halbe Million für das Viktoria-Luise-Jahr. Für diese Wünsche der Verwaltung sei Geld da als „zwingende Ansatzveränderung“. Er zeigt sich froh, dass nun auf Grund der veränderten Mehrheitsverhältnisse mit wenig Geld sinnvolle Projekte durch die Fraktionen beantragt wurden. Hier stelle sich schon die Frage, wer hier die Stadtkasse plündere. Weiter meint der Grünen-Ratsherr, dass auf Grund der neuen Mehrheiten der Programm- und Handlungsrahmen von OB Dr. Hoffmann nicht mehr aktuell sei. Dieser solle gestrichen werden, einen neuen wolle man allerdings auch nicht diktieren. Die mittelfristige Finanzvorschau sei zu optimistisch – man müsse bald über die unsichere Zukunft sprechen, meint Heere in Übereinstimmung mit dem SPD-Chef. Zudem sei der Haushalt intransparent. Ziel müsse ein „ehrlicher“ Haushalt sein.

BIBS-Fraktionsvorsitzender Peter Rosenbaum betont, dass die „Art des Wirtschaftens der letzten 10 Jahre“ mitnichten ausgeglichen war. Man habe durch die Privatisierungen gerade nicht mehr Einnahmen erzielt, wie es überregional durchaus in der Öffentlichkeit progagiert worden sei. Ferner erinnert er daran, dass dieses Jahr rund 15 Anträge in den Vorberatungen seitens der BIBS angenommen wurden: „Der Braunschweig Pass kommt“, kündigt er an. Dann bringt Rosenbaum zwei zusätzliche Haushaltsanträge für die BIBS-Fraktion ein, die in den Vorberatungen keine Mehrheit gefunden hätten, aber wichtig für die BIBS-Fraktion gewesen seien. Die Dachbegrünung des Rathaus-Neubaus solle fortgesetzt werden, die vor Jahren ja einstimmig beschlossen wurde. Der Rathaus-Abriss sei ja glücklicherweise nicht gekommen, da müsse man nun in die kostengünstige ökologische, klimafreundliche, feinstaub-verbessernde Vollendung der Maßnahme investieren. Natürlich müsse man auch ein Gesamtkonzept machen, mit dem die Grünen im Bauausschuss die Fortsetzung der Dachbegrünung abgelehnt hatten. Gerade habe man aber erst den Einbau von neuen Aufzügen beschlossen. Es gebe also kein vernünftiges Argument gegen die Fortsetzung der Dachbegrünung, ruft er insbesondere Holger Herlitschke (Grüne) zu.
Weit über 800 Planstellen seien in den letzten Jahren unter OB Hoffmann ausgegliedert, privatisiert oder abgeschafft worden, begründet der BIBS-Ratsherr den zweiten Antrag zur Schaffung von zehn neuen Stellen in der Bauverwaltung.

Kaiserin Auguste Viktoria (links) mit Tochter Viktoria Luise 1911

Dann wolle die BIBS-Fraktion auch nicht die Feierlichkeiten für Viktoria-Luise. Dieses „Konzept“ sei ja wirklich „ein Ding“, so Rosenbaum anKulturdezernentin Frau Dr. Hesse gerichtet. Wenn das die SPD überzeuge, dann wisse er nicht mehr weiter – diese habe ja bereits die Aufhebung des Sperrvermerks angekündigt, nachdem dieses so genannte „Konzept“ vorgelegt wurde. Solche Feierlichkeiten seien überflüssig. Er ruft den Sozialdemokraten zu: „Machen sie so einen Scheiß nicht mit!“
Eine inhaltliche Beurteilung solle man doch lieber den Historikern überlassen, meint Andrea Stahl (Grüne) in Richtung Peter Rosenbaum und betont, dass man über die Planungen erst Genaueres erfahren habe durch diverse Nachfragen. Hier hätte sich die Grünen-Ratsfrau etwas mehr Transparenz gewünscht. Zudem fehlen ihr noch genauere Angaben insbesondere zur geplanten Ausstellung. Als Grüne müsse sie ja fast schon jubeln, wenn hier einer Frau gedacht werden soll, bemerkt sie suffisant.

Es sei ein „Armutszeugnis“, was hier von der Verwaltung in puncto Haushalt vorgelegt wurde, meint im Anschluss Gisela Ohnesorge für die Linksfraktion. Die neue Mehrheit im Rat mache nun möglich, was zehn Jahre lang nicht möglich gewesen sei: nämlich eine sachliche Diskussion. Vorher sei von CDU/FDP stur alles niedergestimmt worden. Sie zeigt sich zufrieden mit der Befreiung der ersten fünf Entgeltstufen von den Kinderbetreuungsbeiträgen, betont aber, dass man seitens der Linken die Entgeltfreiheit für Alle wolle. Auch die Linke wolle so viel Geld für ein „Fürsten-Event“ nicht ausgeben.
Kulturdezernentin Frau Dr. Hesse fühle sich geradezu „freigesprochen“ von Herrn Rosenbaum, da er ihr nicht „Hipp, Hipp, Hurra-Rufe“ zutraue – bemerkt sie. Sie macht deutlich, dass man die Hoffnung habe, die Medien mit dieser Feierlichkeit zu erreichen. Die Feierlichkeit sei mehr als ein „Fürsten-Event“. Man sei dem Wunsch ja nachgekommen, aufzuzeigen, was man vorhabe. Als „infame Unterstellung“ bezeichnet sie die reine Fokussierung auf das traditionelle, angebliche rückwärtsgewandte Element dieser geplanten Veranstaltung. Man habe viel mehr im Konzept dargelegt.
Claudia Jonda erklärt für die Piraten, dass man sich für die ersten Haushaltsberatungen auf Anfragen und Anregungen beschränkt habe. Der Handel um Anträge gemäß dem Motto „Stimmst Du meinem Antrag zu, stimme ich Deinem zu“ habe sie schockiert.

Für Elke Flake (Grüne) sind die Beratungen zum Haushalt in den letzten Wochen und Monaten die „undurchsichtigsten und chaotisch
ten Beratungen“ gewesen, die sie je erlebt habe. Es mangele außerdem an „Haushaltsklarheit und Haushaltswahrheit“. Der Rat könnte viel mehr an Klarheit und Durchsichtigkeit haben, meint Flake, die Haushalte etlicher Nachbarkommunen seien deutlich dicker und trotzdem verständlicher. Sie möchte den Haushalt in seiner Tiefe in Zukunft „tiefer haben“.

Der stellvertretende Ratsvorsitzende Helmut Blöcker kündigt an, dass sich nach der Haushaltsberatung ohne Pause die Bürgerfragestunde anschließen solle.
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum beantragt, die Bürgerfragestunde früher durchzuführen, also vorzuziehen und zwar zeitlich vor die Abschluss-Erklärungen zum Haushalt. Karl Grziwa spricht sich ausdrücklich dagegen aus. Die Haushaltsdebatte solle, wie zu Beginn der Sitzung beschlossen, in Einem durchgezogen werden.
Udo Sommerfeld weist darauf hin, dass unter den Zuschauern auch noch etliche Kinder seien. Die ganze Debatte zum Haushalt noch abzuwarten, könne man denen nicht zumuten. Er schlägt vor, die Sitzung sofort zu unterbrechen. Rosenbaum stimmt ihm zu.

Abstimmung über den Antrag von Udo Sommerfeld
–> mehrheitlich angenommen

Bürgerfragestunde

Bürgerfrage von Herrn René Neumann zum Bebauungsplan Thune
Stellungnahme Stadtbaurätin Maren Sommer

Bürgerfrage von Herrn Eberhard Fischer zum Bebauungsplan Thune
Stellungnahme Stadtbaurätin Sommer

Bürgerfrage von Herrn Peter Meier zum Bebauungsplan in Thune
Stellungnahme Stadtbaurätin Sommer

Bürgerfrage von Herrn Walter Kagelmann zum Thema Flughafenerweiterung
Stellungnahme Stadtbaurätin Sommer

Bürgerfrage von Herrn Ralf Beyer zum Thema Flughafenerweiterung
Stellungnahme Stadtbaurätin Sommer

Bürgerfrage von Herrn Ronald Hoffmeister zum Thema „?“
Stellungnahme Erster Stadtrat Carsten Lehmann

Annette Schütze (SPD) erinnert an die jahrelangen, erfolglosen Bemühungen der Sozialdemokraten, in der Löwenstadt wieder einen Braunschweig-Pass einzuführen. Immer wieder sei man von den alten Mehrheitsfraktionen überstimmt worden. Die „Weitsicht und Beharrlichkeit der SPD“ habe sich aber letztendlich ausgezahlt, wenn es jetzt doch zum Sozialpass komme, worüber sie sich außerordentlich freue, so Schütze. Für ihren Parteikollegen Frank Flake ist es „ein wesentlicher Schritt“, dass auch Braunschweig jetzt endlich Familienzentren bekomme. Andere Kommunen hätten die bereits seit Jahren. Zudem gebe es jetzt ein Budget, um die Kinder- und Jugendbeteiligung weiter zu fördern und Projekte umzusetzen. Die SPD habe in diesem Haushalt etliche Sachen umsetzen können, die von den alten Mehrheiten zuvor abgelehnt worden seien.
Anke Kaphammel (CDU) verweist darauf, dass die Ausstellung mit dem Arbeitstitel „1913 – 2013“ viele Besucher in die Stadt ziehen werde und somit auch einen wirtschaftlichen Aspekt habe.

BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs erwidert ihr, Viktoria Luise habe ja nun „wirklich nicht viel zu bieten“ und statt des Jahres 1913 könnte man auch wahlweise jedes andere Jahr nehmen. So hätte man zum Beispiel auch das Jahr 1914 zusammen mit der Landeshauptstadt feiern können. Er kritisiert noch einmal die enorme Summe von insgesamt 1,2 Millionen Euro, die man ausgeben wolle und die unter anderem dafür, dass man im Ernst im Rahmen der Feierlichkeiten auch noch „Sissi-Filme“ zeigen wolle. Würde er an seinem Institut so einen ähnlichen Antrag ähnlichen Niveaus einreichen, so Büchs, „den würde man mir so um die Ohren hauen!“

Redebeitrag von BIBS-Ratsherr Dr. Dr. Wolfgang Büchs zum anhören

Mitteilung der Stadt zum „Kulturprojekt 1913-2012“ und Anlage (nach Aussage von Kulturdezernentin Frau Dr. Hesse im Kultur- und Wissenschaftsausschuss am 02.03.2012 öffentlich)

Pause von 19h25 bis 19h45

Zu Beginn der Abschlusserklärungen erklärt Claudia Jonda kurz ihre Zustimmung für die Piraten zum Haushalt, da ihrer Meinung viele kleine Vereine und Organisationen bezuschusst werden und äußert sich zuversichtlich, dass man im nächsten Jahr gemeinsam die zuvor in der Debatte kritisierten „formellen“ Dinge am Haushalt besser gestalten könne.

Im Anschluss daran erklärt Udo Sommerfeld für die Linke, dass es leider bei ihm nicht in der zuvor gehörten Kürze ginge. In der Folge erinnert er an den Neonaziaufmarsch im letzten Jahr, bei dem durch die Gegendemonstrationen ein weltoffenes Braunschweig gezeigt werden konnte. Dann schlägt er den Bogen über die letztjährige Bürgerbefragung zum Eintracht-Stadion zur Forderung nach der Einführung eines Bürgerhaushaltes. Er spricht abschließend allen Mitarbeitern der Stadtverwaltung seinen Dank aus dafür, dass sie die Erstellung des Haushaltsplanes „mit Bravour“ begleitet hätten.

BIBS-Fraktionschef Peter Rosenbaum legt eingangs in Richtung Kulturdezernentin Hesse Wert darauf festzustellen, dass die Bürgerinitiativen im kulturellen Bereich äußerst umtriebig seien. Auch er selbst habe zum Beispiel beim „Lichtparcour“ aktiv mitgemacht. Dann erinnert er daran, dass nach der Privatisierung Veolia rund 60 Millionen Euro ins Ausland transferiere, dass seitdem bei ALBA schlechtere Gehälter als früher gezahlt werden, dass die Stadt keinen eigenen Plan für die Stadtentwicklung habe, dass es aber stattdessen einen Vertrag zur Stadtentwicklung zwischen der Stadt und Borek gebe…“Das kann alles so nicht sein!“, empört sich Rosenbaum. „Mit dieser untertänigen Kultur muss es ein Ende haben in dieser Stadt, “ so Rosenbaum am Ende seines Statements.

Grünen-Chef Holger Herlitschke sieht für seine Fraktion auf „schwierige Haushaltsverhandlungen“ zurück mit am Ende aber einem „gelungenen Resultat“. Er denke, der ständige Vorwurf von CDU und FDP aus der Vergangenheit, die Grünen seien „Schuldenmacher“, sei damit widerlegt. Wenn es 2016 ein „drohendes Finanzloch“, ein „strukturelles Defizit“ gebe, dann liege das nicht an den Grünen, sondern an Schwarz-Gelb. Sein Fazit: Die neuen Mehrheit
en sind gut für die Stadt Braunschweig. Der Haushalt trage eine erkennbar neue Handschrift. Er sei „hochzufrieden“, weil sich die Grünen in einigen Politikfeldern durchgesetzt hätten.

SPD-Fraktionsvorsitzender Manfred Pesditschek spricht von einer „neuen offenen Mehrheit“ – dieser Ausdruck gefalle ihm doch sehr gut -, und dieser Haushalt trage schon diese Handschrift. Das Gerede von den PPP-Schulen habe vor vier Jahren angefangen, und erst jetzt komme die Sache so richtig in Gang. Wenn es gut nach oben gehe, wonach es derzeit wohl eher nicht aussehe, dann werde man sehen müssen, wie man verfahren müsse. Man werde irgendwann darüber zu reden haben, wie das denn mit der energetischen Sanierung, dem Ausbau der Ganztagsbetreuung und der Schulsanierung insgesamt weiter gehe, aber: Heute sei das Zukunftsmusik, jetzt freue er sich über die Annahme dieses Haushaltes.

CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Wendroth meint, dass dies heute ein CDU-Haushalt sei, weil er ausgegleichen sei. Man werde dem Haushalt in allen Teilen zustimmen. Hier zeige sich die Fortsetzung des CDU-Kurses einer soliden Haushaltspolitik. Er befürchtet allerdings für die Zukunft eine dramatische Schieflage durch die Klientelpolitik der neuen Mehrheit, wie jetzt bei Einrichtung einer Verbraucherberatung oder Einführung des Braunschweig Passes. Auch Wendroth bedankt sich zum Schluss bei allen Mitarbeitern der Verwaltung zum Haushalt 2012. Dann stellt er den Änderungsantrag, gesondert auch noch über den „Planungs- und Handlungsrahmen“ abzustimmen.

Abstimmung über den BIBS-Antrag zum Rathaus-Neubau
–> mehrheitlich abgelehnt

Abstimmung über den BIBS-Antrag zur Stellenschaffung
–> mehrheitlich abgelehnt

Abstimmung über den Änderungsantrag der CDU (Planungs- und Handlungsrahmen)
–> mehrheitlich abgelehnt

Abstimmung über den Änderungsantrag der SPD (Punkte 1-4)
–> einstimmig angenommen

TOP 22
Umbesetzung in Ausschüssen
(Ds. 15058/12 und erste Ergänzung)
–> einstimmig angenommen

TOP 23
Vertreterinnen oder Vertreter der Stadt in den Organen des Vereins Braunschweigische Landschaft e.V.
(Ds. 15022/12 und Anlage)
–> einstimmig angenommen

TOP 24
4. Änderung der Regelung über die Erhebung von Entgelten für Leistungen des Rettungsdienstes (Rettungsdiensttarifverordnung)
(Ds. 14848/11 und Anlage)
–> einstimmig angenommen

TOP 25
Rechnungsprüfungsordnung der Stadt Braunschweig
(Ds. 15015/12 und Neufassung der Ordnung)
–> einstimmig beschlossen

TOP 26
Zuschlagserteilung in dem Vergabeverfahren zur Veräußerung der Geschäftsanteile an der KOSYNUS GmbH
(Ds. 14898/12, Anlage eins, zwei, drei, vier)
–>einstimmig beschlossen

TOP 27
Veräußerung des 7.380m² großen städtischen Grundstücks Am Lehmanger Flurstück 34/736, Gemarkung Wilhelmitor, an die BOD GmbH, Kocherstraße 2, 38120 Braunschweig
(Ds. 14855/11 und Anlage)
-> einstimmig beschlossen

TOP 28
Eintracht-Stadion – Aufhebung des Dienstleistungsvertrages mit der Stadthalle Braunschweig Betriebsgesellschaft mbH
(Ds. 14957/12)

Der TOP ist auf die nächste Ratssitzung am 20. März vertagt worden.

TOP 29
Sicherung des Verbundtarifs Region Braunschweig
(Ds. 14963/12)
-> einstimmig beschlossen

TOP 30
Annahme oder Vermittlung von Zuwendungen über 2.000 €
(Ds. 14963/12, Anlage eins, zwei, drei, vier)
–> einstimmig beschlossen

Anträge der Fraktionen

TOP 31.1
Braunschweiger Beteiligung an bundesweiter „Save-me“-Kampagne für eine Aufnahme von Flüchtlingen
– Antrag der Linken (Ds. 2050/12)
Linken-Ratsherr Sommerfeld bringt den Antrag ein.
–> angenommen

TOP 31.2
Luftnummer Ostumfahrung
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2045/12)
Nachdem zwischen Weihnachten und Neujahr 2011 offiziell das verkündet wurde, was seit langem bekannt war, soll in Zukunft gewährleistet werden, dass die Bürgerinnnen und Bürger frühzeitig über Planungen und Vorhaben nach der Kappung der Grasseler Straße informiert werden. Im Planungs- und Umweltausschuss am 18.01.2012 hat die SPD einen Änderungsantrag zum BIBS-Antrag eingebracht, dass „über die Bezirksräte eine regelmäßige Information über den Sachstand und die Planungen bzgl. der zukünftigen Verkehrsführung im Norden der Stadt sicherzustellen“. Dieser Änderungsantrag wurde einstimmig angenommen.

BIBS-Ratsherr Henning Jenzen bringt den Antrag ein und betont, dass auch der Stadtbezirksrat 112 Wabe-Schunter-Beberbach, als neuer großer Stadtbezirk eine Lösung für die zukünftige Verkehrsführung angemahnt hat. Auch deswegen bittet er um Zustimmung zum Antrag. CDU-Ratsherr Jürgen Wendt kündigt Zustimmung für die Beschlussempfehlung des Planungs- und Umweltausschusses an.
–> einstimmig angenommen

TOP 31.3
Biologische Vielfalt in Kommunen
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2055/12)
Der Planungs- und Umweltausschuss hat am 18.01.2012 diesen BIBS-Antrag vorberaten. Mit 7 Fürstimmen und vier Gegenstimmen wurde nur der erste Teil angenommen, der fordert, dass die Stadt die Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“ unterzeichnet. Über den Beitritt Braunschweig zum Bündnis soll später entschieden werden.

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 31.01.2012

Das  Bündnis „Kommunen für Biologische Vielfalt“ wurde am 1. Februar in Frankfurt gegründet. Die BIBS-Fraktion hatte bereits in der Ratssitzung am 22.06.2010 die Unterzeichnung der Deklaration gefordert, damals aber keine Mehrheit gefunden.

BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs bringt den Antrag ein. Er betont, dass in den letzten 10 Jahren in dieser Hinsicht von der Stadt nicht viel unternommen wurde und weist darauf hin, dass die Unterzeichnung eine Willenserklärung sei, die nichts koste.
CDU-Ratsherr Hennig Brandes erklärt, dass sich die CDU mit diesem Antrag anfreunden kann, solange damit nicht ein erhöhter Stellenaufwand verbunden ist. Nicole Palm erklärt, dass die Unterzeichnung der Deklaration tatsächlich komplett entgeltfrei sei.
–> einstimmig angenommen

TOP 31.4
Resolution zur Lichterkette 2012
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2062/12)
In der Ratssitzung am 13.12.2011 wurde der BIBS-Antrag angenommen, der die Stadt auffordert, wieder Mitglied der AG Schacht Konrad zu werden und den Asse-II-Koordinationskreis zu unterstützen. Bislang ist seitens der Stadtverwaltung nicht viel geschehen, wie auf eine BIBS-Anfrage im Planungs- und Umweltausschuss am 18.01.2012 herauskam.
Die städtische Unterstützung der Lichterkette am 11.03.2012 aus Anlass des ersten Jahrestages der Katastrophe von Fukushima wäre eine gute Gelegenheit für Braunschweig zu zeigen, dass sie es erst meint in ihrer neuen/alten Funktion als Mitglied der AG Schacht Konrad und Unterstützer des A2Ks.

BIBS-Fraktionsvorsitzender Peter Rosenbaum bringt den Antrag ein. Es gehe auch darum, dass sich jetzt auch die Stadt Braunschweig – zusammen mit den anderen Kommunen – positioniert. Die Lichterkette gehe über weite Teile des Stadtgebietes und es gebe im Vorfeld noch einiges – z.B. in verkehrlicher Sicht – zu regeln. Jutta Plinke (Grüne) erklärt, dass es Braunschweig gut zu Gesicht stünde, sich hier einzubringen. CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Wendroth erklärt, dass die CDU nicht zustimmen werde, weil die Zeit für die Verwaltung zu kurz sei, sich noch einzubringen.
–> mehrheitlich angenommen

TOP 31.5
Energiesparen in städtischen Liegenschaften
– Antrag der Grünen (Ds. 2059/12)
Änderungsantrag der CDU
Mitteilung der Verwaltung

Holger Herlitschke schlägt vor, beide Anträge zusammen mit der Mitteilung in den Bauauschuss zu überweisen. Dann wäre man einen Schritt weiter.
Christdemokrat Wendroth erklärt zum Vorschlag sein Einverständnis.
–> einstimmig beschlossen

TOP 31.6
Projekt „267-Quartiere für zeitgenössische Kunst und Photographie Braunschweig“
– interfraktioneller Antrag von SPD und Grünen (Ds. 2064/12)
Elke Flake (Grüne) und Frank Flake (SPD) bitten um Zustimmung für ihren gemeinsamen Antrag. Anke Kaphammel (CDU) kündigt an, dass man den Antrag mittragen werde.
–> einstimmig angenommen

Ende der Ratssitzung um 21h57

 

Eckert&Ziegler: Veränderungssperre

Eckert&Ziegler: Ausschuss beschließt Veränderungssperre!

Ohne Gegenstimmen bei lediglich drei Enthaltungen hat der Ausschuss über die Vorlage (Ds. 14952/12) zur Veränderungssperre in Thune abgestimmt und damit dem Rat gegenüber die Empfehlung ausgesprochen, gegen die Erweiterungspläne der Firma Eckert & Ziegler zu votieren. Der Beschlusstext, der in der Sitzung am Ende der Debatte verlesen und mit deutlicher Mehrheit angenommen wird, lautet wortwörtlich:
„Der Planungs- und Umweltausschuss empfiehlt dem Rat, unter Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen, für den Bebauungsplan „Gieselweg/Harxbütteler Straße“, TH 22 – Stadtgebiet nördlich des Mittellandkanals, südwestlich der Ortslage Thune und südlich der Harxbütteler Straße – eine Veränderungssperre gemäß der Vorlage zu beschließen“.

Mit gleichem Wortlaut hatte tags zuvor bereits der Stadtbezirksrat Wenden-Thune-Harxbüttel eine Empfehlung in Richtung Rat ausgesprochen. Auf Grund der neuen Mehrheiten im Rat ist somit so gut wie sicher, dass die Firma ihre Erweiterungspläne im Norden der Stadt vorerst einmotten kann.

Die entsprechende Drucksache zu diesem Thema hat die Verwaltung dem Planungs- und Umweltausschuss zur Sitzung „ohne Beschlussvorschlag“ vorgelegt. Nach Auffassung der Verwaltung sei in dieser Angelegenheit nämlich das Prozessrisiko „doch so erheblich“, dass sie einen Beschlussvorschlag lieber nicht „als ihren eigenen unterbereiten würde.“ Ausschussvorsitzender und  Grünen-Fraktionschef Holger Herlitschke äußert sich zu Beginn der Debatte über diese Begründung der Verwaltung „verblüfft“ – bei der Verhängung der ersten Veränderungssperre vor knapp zwei Jahren habe die Verwaltung damit ja auch kein Problem gehabt. Und die Gründe für eine solche Sperre sieht Herlitschke jetzt mehr denn je gegeben, auch ein jüngst an alle Ratsmitglieder verschickter Brief von Firmengeschäftsführer Eckert  habe an seiner Haltung da nichts ändern können. Ganz im Gegenteil: denn dort stehe ja klar und deutlich drin, dass Eckert & Ziegler „Sekundärabfälle…aus Atomanlagen“ behandeln wolle. Und das wolle man eben nicht in unmittelbarer Nähe von Wohngebieten und Schulen, schließen sich auch Nicole Palm (SPD) und Gisela Ohnesorge (Linke) der Meinung des Grünen an: „Der Standort ist dafür am Wenigsten geeignet,“ konstatiert Ohnesorge und Gerald Heere (Grüne) sieht in der Angelegenheit weniger ein Prozess-„Risiko“ denn eher „eine Chance“.

BIBS-Ausschussmitglied Dr. Wolfgang Büchs stellt im Anschluss klar, man müsse in diesem Fall „das Bürgerinteresse über das Prozessrisiko stellen“. Mit fast den gleichen Worten äußert sich nach ihm auch Peter Edelmann (CDU): Das Bürgerinteresse würde er hier „höher einschätzen als das Prozessrisiko“, so der Christdemokrat. Sein Parteikollege Reinhard Manlik vertritt zu dem Thema eine abweichende Meinung. Er sei kein Radiologe und könne deshalb über diesen Tagesordnungspunkt auch nicht entscheiden und werde sich enthalten, kündigt Manlik an.

Bei der anschließenden Abstimmung schließen sich Jürgen Wendt und Björn Hinrichs (beide CDU) Manlik an, Edelmann stimmt zusammen mit SPD, Grünen, BIBS und Piraten für die Veränderungssperre, über die nun endgültig noch der Rat in seiner nächsten Sitzung entscheiden muss. Wohl im Interesse der Bürger. Ohne Scheu vor Prozessen.

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Einrichtung des Braunschweig Passes

Im Zuge der so genannten „Haushaltskonsolidierung“ hatte Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann nach seinem Amtsantritt 2002 den 1990 eingeführten Braunschweig-Pass abgeschafft, der einkommensschwachen Bürgerinnen und Bürgern in Braunschweig u.a. die Nutzung des ÖPNV und den Besuch von Bädern zu ermäßigten Preisen ermöglichte. Ein solcher Pass ist dringend erforderlich, um angesichts der sozialen Realität einkommensschwachen Familien durch reduzierte Eintrittsgelder und vergünstigte Gebühren die Teilnahme und Teilhabe am kulturellen, gesellschaftlichen und sportlichen Leben der Stadt Braunschweig bezahlbar und möglich zu machen.

Die Notwendigkeit der Einführung zeigt sich in der Diskussion im Sozialausschuss am 19.01.2012 deutlich. SPD und Linke haben neben dem BIBS-Antrag auf Einführung des Braunschweig Passes fast gleichlautende Anträge gestellt, die für die Abstimmung zusammengefasst werden mit Zusatz, die Verwaltung möge bis zur Sitzung des Finanzausschusses am 09.02.2012 ein Konzept mit den Kosten erstellen, das der Rat in seiner Sitzung am 28.02.2012 dann noch präzisieren soll. Mit den Stimmen von BIBS, Grünen, Linken und SPD wird der nunmehr gemeinsame Antrag zur Einführung des Braunschweig Passes mit sieben Fürstimmen angenommen. Die CDU enthält sich.

Der Braunschweig Pass wird seit Anfang September 2012 herausgegeben. Auf den Seiten der Stadt Braunschweih erhalten die Inhaber Informationen über Ermäßigungen etc.

Zur Ratsitzung am 27.02.2007 brachten BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, DIE LINKE, SPD und BIBS einen gemeinsamen Antrag ein, die Einführung eines Sozialpasses für Braunschweig auf den Weg zu bringen. Dieses Ansinnen wurde mit den Stimmen von CDU/FDP abgewiesen. Die BIBS-Fraktion hält an der Einführung eines Sozialpasses fest. Hier ein paar Gründe für die Notwendigkeit… mehr

 

Verbraucherberatung wieder beleben

Soziale Stadt „Donauviertel“ (Kopie 1)

Nach dem Programmgebiet „Westliches Ringgebiet“ wird nun mit dem „Donauviertel“ in der Weststadt ein neues Programmgebiet geschaffen.
Bund, Land und Gemeinde beteiligen sich zu einem Drittel an den förderfähigen Kosten.

Zusätzlich erhalten sie Fördermittel im Wert von 2,1 Millionen Euro.
Diese Kosten sind verteilt über die Jahre 2016-2020. Der Grund warum das Donauviertel dran ist, ist das es städtebauliche und soziale Missverstände aufweist.
Auch wird ein „Runder Tisch“ gegründet wo es um Quartiersentwicklungsprozesse
geht. Dieser setzt sich zusammen aus Vertretern/Vertreterinnen aus Quartier, Stadtteilakteuren, Wohnungswirtschaften, Kommunen und Politikern. Auch können themenbezogene Arbeitsgruppen gegründet werden. Das alles ist so strukturiert das es ein wichtiger Grundstein für ein etabliertes basisorientiertes Netzwerk sein soll. Dieser Antrag wurde von dem Oberbürgermeister gestellt.

Verbraucherberatung wieder beleben!

Besonders Geringverdienende müssen seit Jahren mit immer weniger Geld auskommen. Umso wichtiger ist es, dass sie nicht auch noch „abgezockt“ werden. Eine Verbraucherzentrale berät Bürgerinnen und Bürger in allen wirtschaftlichen Fragen. Sie verfügt über zahlreiche Informationen, die private Haushalte nur unter großem Aufwand beschaffen können. Während in zahlreichen kleineren niedersächsi­schen Städten (z.B. Gifhorn, Peine, Goslar) Verbraucherzentralen bestehen, besaß Braunschweig als zweitgrößte Stadt in Nieder­sachsen seit der Schließung 2003 keine mehr. Das wird sich jetzt ändern:

Der Rat hat nun am 13.12.2012 mit der neuen Ratsmehrheit und gegen die Stimmen der CDU die Wiedereinrichtung beschlossen. Der angenommene SPD-Antrag sieht vor, in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Niedersachsen e.V. eine Verbraucherzentrale einzurichten. Nach den Verhandlungen soll der Rat über die Ergebnisse unterrichtet werden. Die Einrichtung der Verbraucherzentrale soll dann bereits im nächsten Jahr erfolgen!

Für die Haushaltsberatungen 2012 hatte die BIBS-Fraktion beantragt, schon jetzt Geld für die Verbraucherzentrale im Haushalt bereitzustellen. Nachdem die Verwaltung zugesichert hat, man werde die Kosten als außerplanmäßige Zahlung später in den Haushalt aufnehmen, zieht BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum den entsprechenden Antrag auf Finanzierung der Verbraucherzentrale im Sozialausschuss am 19.01.2012 zurück. Die Gegenfinanzierung kann nach Ansicht der BIBS-Fraktion durch Kürzungen beim Zentralen Ordnungsdienst (ZOD) erfolgen.

Seit dem 28.01.2013 befindet sich die Verbraucherzentrale Niedersachsen direkt gegenüber des Ratshauses:
Langer Hof 6, 2. OG
38100 Braunschweig

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Zentraler Ordnungsdienst (ZOD)

Geld für den Zentralen Ordnungsdienst kürzen!

Für den Haushalt 2012 hat die BIBS-Fraktion beantragt, die Mittel für den Zentralen Ordnungsdienst (ZOD) zu kürzen. Dies hat die Stadtverwaltung am 02.02.2012 dazu veranlasst, eine Pressekonferenz zusammen mit der Polizei durchzuführen („Beschneidung des ZOD wäre Rückschritt für öffentliche Sicherheit„).

Die BIBS-Fraktion zeigt sich verwundert darüber, dass nun die Polizei selbst mitteilt, dass „durch die Arbeit des Ordnungsdienstes die Polizei in vielen Bereichen entlastet wird und sich auf ihre primären Aufgaben konzentrieren kann“, während die Stadt selbst auf ihrer Homepage schreibt, „das Aufgabengebiet der Polizei bleibt hiervon [dem ZOD] unberührt.“

In einer funktionierenden Demokratie ist es nicht hinnehmbar, dass einem politischen Verwaltungsbeamten (Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann) ein Dienst unterstellt ist, der exekutive Arbeiten ausführt. Dies darf in einem System der Gewaltenteilung ausschließlich der Polizei zustehen! Wenn diese ihre Aufgaben nicht mehr wahrnehmen kann, so muss für sie eben mehr Geld und Personal bereitgestellt werden, aber nicht für eine „Oberbürgermeister-Polizei, die ihre schwarzen Sheriffs auch einsetzt, um Leute einzuschüchtern“, so BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum.

Seit der Gründung des ZOD 2008 gibt die Stadt kontinuierlich mehr Geld für diesen kommunalen Sicherheitsdienst aus: anfänglich mit 14 Mitarbeitern gestartet, erhöhte die Verwaltung entgegen ihrer eigenen Aussage, den ZOD nicht aufzustocken, dennoch auf mittlerweile 18 Dienstkräfte. 2008 bezifferte Erster Stadtrat Carsten Lehmann zudem noch die jährlichen Ausgaben für 14 Mitarbeiter auf 500.000 Euro (BZ am 7.5.2008).

Die BIBS-Fraktion ist der Meinung, dass dieses Geld den Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt viel besser zu Gute kommt, wenn die Ausgaben im Bereich der Verbraucherberatung, Soziales, Jugend und Umwelt erhöht werden. Dies hat sie anschaulich mit den BIBS-Haushaltsanträgen 2012 dargelegt: von 33 eingereichten Anträgen wurden in den verschiedenen Beratungen der Fachausschüsse zwischen dem 10.-20.01.2012  zwölf Anträge in den Bereichen Soziales, Umwelt und Kindern angenommen. Am 09.02.2012 wird darüber der Finanz- und Personalausschuss abstimmen, der Rat am 28.02.2012 wird endgültig entscheiden.

 

Ratssitzung vom 25.01.2012

Die Sondersitzung beginnt um 15h. Die Tagesordnung enthält lediglich zwei Tagesordnungspunkte.
Ratspräsident Karl Grziwa erklärt, dass über die Dringlichkeiten nicht abgstimmt werden müsse. Sie würden automatisch zum TOP 1 behandelt.

Dringlichkeitsanfrage der BIBS-Fraktion
Dringlichkeitsantrag der BIBS-Fraktion

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum will, dass die Anfrage und der Antrag nicht vorweg gesondert, sondern im Rahmen des ganzen Komplexes debattiert werden.
OB Hoffann erläutert dann gegenüber dem Piraten Jens Schicke-Uffmann, dass die Stadtbaurätin an der Sitzung nicht teilnehme, da sie als Betroffene befangen sei.

TOP 1
Beurlaubung einer Beamtin
(Ds. 14982/12 und erste Ergänzung sowie Anlage, zweite Ergänzung mit Anlage)

CDU-Fraktionschef Klaus Wendroth eröffnet die Debatte und kündigt für seine Partei zu den Vorlagen Zustimmung an. Die Idee, die Bauverwaltung zu entlasten und der Wohnbau-Gesellschaft Niwo mehr Aufgaben zu übertragen, sei „der richtige Weg“.
SPD-Chef Manfred Pesditschek stellt klar, die Idee, ein Teil der Dienstleistungen an die Niwo zu übergeben, habe die SPD schon länger gehabt. Die Niwo werde ja auch die Personalkapazitäten ausbauen, das begrüße er ausdrücklich, dann werde man die Bauvorhaben zeitlich ohne Aufschub umsetzen können. Frau Sommer als neue Geschäftsführerin der Niwo habe ja dann den Vorteil, dass sie ja auch „die andere Seite kenne.“
Grünen-Fraktionsvorsitzender Holger Herlitschke dankt der Baurätin für die gute Zusammenarbeit in der Vergangenheit. Auch er sieht die zukünftige Verteilung von Zuständigkeiten der Bauverwaltung und der Niwo als „Weg in die richtige Richtung“ an. Er betont allerdings, er bleibe bei seiner Kernkritik, es habe in der Bauverwaltung in den letzten Jahren einen schädlichen Stellenabbau gegeben. Seine Fraktion werde sich heute „überwiegend enthalten.“

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum beginnt seine Rede mit der Feststellung, es handele sich hier um eine Beurlaubung einer Beamtin „vom Amt“, keine Entfernung „aus dem Amt.“ Der Urlaubsantrag sei allerdings nicht vollständig. Es fehlten die in dem Schreiben erwähnten zwei „Zusicherungen“. Zudem müsse man sich fragen, warum denn überhaupt der Rat über einen Urlaubsantrag abstimmen solle. Das könne doch der OB als Dienstvorgetzter daselbst. Des weiteren sei es nach seiner Meinung nicht genug, dem Rat nur den § 68 aus dem Niedersächsischen Beamtengesetz vorzulegen. Es fehle vielmehr die Berücksichtigung des § 64. Der Urlaubsantrag sei so nicht schlüssig, das Verfahren sei „so nicht in Ordnung.“
Pirat Jens Schicke Uffmann erklärt, er könne dem OB nicht folgen und stellt den Antrag auf Befragung der Stadtbaurätin.

Linken-Chef Udo Sommerfeld betont, er wolle hier und heute „keine Beschädigung von Frau Sommer“. Sie sei immer gespächsbereit und offen gewesen, was man von anderen Personen der Verwaltung nicht sagen könne. Der OB aber habe die Stadtbaurätin in seiner Pressemitteilung eindeutig beschädigt. Er sieht keinen Sinn darin, Frau Sommer hier im Rat in Richtung Niwo zu beurlauben. Man werde die Vorlage ablehnen. Seine Fraktionskollegin Gisela Ohnesorge fragt, was sich Frau Sommer denn habe zuschulden kommen lassen, „dass sie wegbeurlaubt werden soll?“
BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs weist darauf hin, dass die Datierung des Antrages der Stadtbaurätin auf Beurlaubung erst vom 23. Januar datiere, die Vorlage aber vom 17. Januar! Was wäre denn eigentlich, wenn Frau Sommer ihren Antrag zurückzöge?

OB Hoffmann erwidert BIBS-Ratsherrn Peter Rosenbaum, was die Beurlaubung betreffe, so schlage er es eben hier diesmal dem Rat vor. Es gehe hier nicht um normalen Urlaub oder einen Erholungsrlaub, sondern um eine Beurlaubung einer Beamtin für andere Aufgaben. In Richtung Pirat Schicke Uffmann wiederholt Hoffmann nochmal, die Befangenheit der Stadtbaurätin bei diesem Thema im Rat sei eine „klare Schlüssigkeit“. An BIBS-Ratsherrn Wolfgang Büchs gewandt antwortet er, das späte Datum des Urlaubsantrags sei entstanden, weil man mit Frau Sommer habe noch Einzelheiten zu den neuen Geschäftsführerverträgen bereden müssen. BIBS-Ratsherrn Peter Rosenbaum empfiehlt der OB, was die eventuelle Einschaltung der Kommunalaufsicht oder von Gerichten betrifft: „Machen Sie davon ausgiebig Gebrauch!“

Holger Herlitschke (Grüne) meint, juristische Scharmützel seien hier nicht hilfreich, es müsse bei der heutigen Debatte vielmehr darum gehen, dass bei dem ganzen Prozedere der Übertragung von Aufgaben aus der Bauverwaltung an die Niwo  eine parlamentarische Kontrolle weiterhin gewährleistet ist.

„Volkommen richtig“, findet das BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum, allerdings wolle er noch einmal etwas zum OB sagen. Er verlange nochmals, die im Beurlaubungsantrag erwähnten Zusicherungen vom 18. und 19. Januar 2012 zu sehen zu bekommen.
Pirat Schicke-Uffmann findet es schade, dass es eher eine Baudebatte war obwohl es doch um eine Personalie geht. Er beantragt geheime Abstimmung.

Ratsvorsitzender Karl Grziwa lässt über den BIBS-Dringlichkeitsantrag abstimmen
–> mehrheitlich abgelehnt
Piraten-Antrag auf geheime Abstimmung
–> mehrheitlich abgelehnt
Abstimmung über die Verwaltungsvorlage mit Ergänzungen
–> mehrheitlich angenommen

TOP 2
Öffentliche Ausschreibung der Stelle der Stadträtin oder des Stadtrates für das Bau- und Umweltschutzdezernat
(Ds. 14981/12)

BIBS Ratsherr Peter Rosenbaum weist als einziger Redner bei diesem Tagesordnungspunkt darauf hin, dass diese Ausschreibung einer Veränderung der Hauptsatzung bedürfe. Man könne außerdem die Position der Stadtbaurätin nicht dopppelt besetzen. Der Ausschreibungstext könne deswegen „so nicht durchlaufen.“ So gehe das nicht, man werde der Vorlage nicht zustimmen.

Ratsvorsitzender Karl Grziwa lässt über die Vorlage abstimmen
–> mehrheitlich angenommen

Ende der Ratssitzung um 16h55

 

Eckert&Ziegler

Expertenhearing zu Eckert&Ziegler am 25.01.2012

13 Podiumsteilnehmer, 1300 Zuhörer: Die vom Rat am 13.12.2012 beschlossene Expertenanhörung zum Thema Erweiterung der Firma Eckert&Ziegler in Thune bewegte die Gemüter.

Den Verlauf der vierstündigen Veranstaltung sowie weiterführende Informationen können Sie auf den Seiten der Bürgerinitiative Strahlenschutz (BISS) nachlesen.

Weitere Infos:
Präsentation von Dr. Thomas Huk
Radioaktive Abfälle in Thune – harmlos oder unverantwortlich?, Artikel im Durchblick
„Wir sind der personifizierte Ausstieg“…, braunschweig-spiegel vom 26.01.2012

Rede von Dr. Andreas Eckert
Pressemeldung von Eckert&Ziegler vom 25.01.2012
Live-Videomitschnitt des Hearings
Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 23.01.2012

Was Eckert&Ziegler wirklich will…

Präsentation vor dem Eigenkapitalforum 2009: „Marktvolumen bis zu 50.000 Konradcontainer – aus diesem Grund Ausbau Braunschweig“

Präsentation vor dem Eigenkapitalforum 2011: „Rund 6 Milliarden Euro durch Endlagerung in Schacht Konrad (Seite 32-34)“

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 27.01.2012

Presse:
Eckert&Ziegler – so lief die Diskussion, BZ vom 27.01.2012
Strahlender Müll: Spannungen vor dem Hearing, BZ vom 23.01.2012

 

AG Schacht Konrad – A2K

AG Schacht Konrad – A2K: Umsetzung des Ratsbeschlusses

Nach dem Ratsbeschluss am 13.12.2011, die Stadt solle wieder der AG Schacht Konrad beitreten und den Asse-II-Koordinationskreis unterstützen, ist mittlerweile über ein Monat vergangen. Angesichts der Tatsache, dass die Atommüll-Problematik in den vergangenen Wochen erneut zu einem der Top-Themen in Politik und Medien geworden ist – Diskussion um Rückholung (Asse II) und Endlagerung (Schacht Konrad) – hätte sich auch Braunschweig in dieser Debatte deutlich positionieren und damit ein klares Signal abgeben können, dass sie sich der Problematik annehmen will. Stattdessen war sie innerhalb eines Monats nicht in der Lage dazu, wenigstens einmal Kontakt zu den Ansprechpartnern aufzunehmen.

Vielmehr teilt die Verwaltung auf die Anfrage der BIBS-Fraktion im Planungs- und Umweltausschuss am 18.01.2011 nach der Umsetzung des Ratsbeschlusses nun mit, dass sie „seit dem 13. Dezember 2011 notwendige Informationen für den jeweiligen Beitritt eingeholt“ habe (Anmerkung: nur der AG Schacht Konrad kann beigetreten werden – der Asse-II-Koordinationskreis kann nur unterstützt werden…)

Zudem könne der Beitritt zur AG Schacht Konrad erst nach der Haushaltsfreigabe erfolgen (Anmerkung: der Mitgliedsbeitrag beläuft sich auf rd. 25 Euro monatlich) und bezüglich der Unterstützung des Asse-II-Koordinationskreises sei man auf der Suche nach einem geeigneten Vertreter städtischer Interessen im Koordinationskreis.

Stellungnahme der Verwaltung

Asse-Workshop des BfS am 18./19.01.2012

Der Asse-II-Koordinationskreis fordert in seiner Stellungnahme zur Durchführung des Asse-Workshops des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), Wege zur Räumung des Atommülls aufzuzeigen. Mit Unverständnis reagiert der A2K auf die Absage der Entsorgungskommission (ESK) unter Vorsitz von Michael Sailer unter fordert am 18.01.2012 die Auswechslung des Vorsitzenden.

Stellungnahme des Asse-II-Koordinationskreises

 

Einführung des Braunschweig Passes

Sozialausschuss am 19.01.2012

In der Sitzung des Sozialausschusses am 19.01.2012 wird nochmals sehr deutlich, dass nun neue Mehrheiten in den politischen Gremien herrschen: die CDU, im Ausschuss mit vier Mitgliedern vertreten, hatte im Sozialbereich keinen einzigen Haushaltsantrag gestellt. Zu Beginn der Sitzung kündigt CDU-Ratsherr Björn Hinrichs zudem an, dass seine Fraktion alle Anträge passieren lassen will, da man sich in der CDU-Fraktion noch nicht habe abstimmen können. Dies wird von BIBS-Ratsherrn Peter Rosenbaum vehement abgelehnt, ebenso wie von SPD-Ausschussvorsitzender Annette Schütze. Hinrichs erwidert auf die Bemerkung Rosenbaums, da habe die CDU wohl ihre Hausaufgaben nicht gemacht, mit den Worten: „Die BIBS stellt doch eh jedes Jahr die gleichen Anträge!“. „Dann können Sie ja auch abstimmen“, kontert der BIBS-Ratsherr. Nach diesem Vorgeplänkel geht es in die Abstimmung über rund 40 Haushaltsanträge der Fraktionen.

Einführung des Braunschweig Passes steht kurz bevor

Im Zuge der so genannten „Haushaltskonsolidierung“ hatte Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann nach seinem Amtsantritt 2002 den 1990 eingeführten Braunschweig-Pass abgeschafft, der einkommensschwachen Bürgerinnen und Bürgern in Braunschweig u.a. die Nutzung des ÖPNV und den Besuch von Bädern zu ermäßigten Preisen ermöglichte. Ein solcher Pass ist dringend erforderlich, um angesichts der sozialen Realität einkommensschwachen Familien durch reduzierte Eintrittsgelder und vergünstigte Gebühren die Teilnahme und Teilhabe am kulturellen, gesellschaftlichen und sportlichen Leben der Stadt Braunschweig bezahlbar und möglich zu machen.

Die Notwendigkeit der Einführung zeigt sich in der Diskussion im Sozialausschuss deutlich. SPD und Linke haben neben dem BIBS-Antrag auf Einführung des Braunschweig Passes fast gleichlautende Anträge gestellt, die für die Abstimmung zusammengefasst werden mit Zusatz, die Verwaltung möge bis zur Sitzung des Finanzausschusses am 09.02.2012 ein Konzept mit den Kosten erstellen, das der Rat in seiner Sitzung am 28.02.2012 dann noch präzisieren soll. Mit den Stimmen von BIBS, Grünen, Linken und SPD wird der nunmehr gemeinsame Antrag zur Einführung des Braunschweig Passes mit sieben Fürstimmen angenommen. Die CDU enthält sich.

Im weiteren Verlauf werden weitere sieben BIBS-Haushaltsanträge angenommen:

1. Der Verein für sexuelle Emanzipation e.V. benötigt für die Sicherstellung und die Koordination der ehrenamtlich tätigen Personen im neu gegründeten les-bi-trans-schwules Zentrum „Onkel Emma“ finanzielle Unterstützung
–> der Antrag wird mit gleichlautendem Antrag der Linken mit 5 Fürstimmen (SPD, Linke, BIBS), 3 Gegenstimmen der CDU (Ratsherr Björn Hinrichs abwesend) und 2 Enthaltungen (Grüne) angenommen

2. Damit der seit 8 Jahren einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Miteinander leistende Verein AntiRost e.V. auch in Zukunft seine sinnvolle und sinnstiftende Arbeit weiterführen kann, soll er nach Ansicht der BIBS-Fraktion eine dauerhafte städtische Förderung erhalten.
–> mit 7 Fürstimmen (SPD, Grüne, BIBS, Linke) und Enthaltung der CDU angenommen (gleichlautende Anträge von SPD, Linken, Grünen)

3. Erhöhung des dauerhaften Zuschusses für die Frauenberatungsstelle, die eine wichtige Arbeit in Beratung und Betreuung von Frauen, die Opfer von Gewalt und Diskriminierung geworden sind, leistet.
–>  mit 7 Fürstimmen (SPD, Grüne, BIBS, Linke) und Enthaltung der CDU angenommen (gleichlautende Anträge von SPD, Linke)

4. Der Stadtteilladen Madamenweg der Diakonie nimmt im Programmgebiet Soziale Stadt Aufgaben in der Einzelfallhilfe wahr. Durch die Bezuschussung sollen die MitarbeiterInnen entlastet werden, die durch den hohen Beratungsbedarf sehr stark in Anspruch genommen werden.
–> mit 7 Fürstimmen (SPD, Grüne, BIBS, Linke) und Enthaltung der CDU angenommen (gleichlautende Anträge von Linken, Grünen)

5. Erhöhung des Zuschusses für das Mütterzentrum e.V.
–> mit 7 Fürstimmen (SPD, Grüne, BIBS, Linke) und Enthaltung der CDU angenommen (gleichlautender Antrag der Linken)

6. Der Tagestreff IGLU der Stiftung Wohnen und Beraten am Theaterwall leistet hervorragende Straßensozialarbeit. Zur Verbesserung der Personalsituation benötigt der Treff eine dauerhafte Erhöhung der Zuschüsse.
–> mit 7 Fürstimmen (SPD, Grüne, BIBS, Linke) und vier Gegenstimmen der CDU angenommen (gleichlautende Anträge von Linken und Grüne)

7. Ehrenamt und Freiwillige nehmen in unserer Gesellschaft einen wichtigen Stellenwert ein. Aus diesem Grund ist es notwendig eine Struktur zu haben, die die neutrale Arbeit mit Freiwilligen und den Institutionen, in denen sie tätig sein sollen, ermöglicht. Deshalb braucht die Freiwilligenagentur Braunschweig städtische Zuschüsse.
–> mit 7 Fürstimmen (SPD, Linke, BIBS, zwei Stimmen der CDU), zwei Gegenstimmen (Grüne) und zwei Enthaltungen (CDU) angenommen (gleichlautende Anträge von SPD und Linken)

Nachdem die Verwaltung zugesichert hat, man werde die Kosten der einzurichtenden Verbraucherzentrale in Braunschweig als außerplanmäßige Zahlung später in den Haushalt aufnehmen, zieht BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum den entsprechenden Antrag auf Finanzierung der Verbraucherzentrale zurück.