Baumfällungen in Braunschweig

Stadtgrün in der Innenstadt
Im Juli 2008 gab es mehrere traurige Nachrichten. die Kastanien am Bohlweg, in Höhe der Café Alex und X-Trend, sind krank.
Zwei Platanen auf dem Platz der Deutschen Einheit sind in weiten Teilen abgestorben und werden gefällt… mehr

Der richtige Baum am richtigen Platz… mehr

Baumfällungen im Winter 2007/2008
Die Vegetationspause ist die Zeit im Jahr, in denen Baumfällungen vorgenommen werden. Diese Zeit fällt bekanntlich auch außerhalb der Brutzeiten für Vögel.

Im Winter 2007/2008 nahmen die Baumfällungen in Parkanlagen, Naturschutzgebieten und Straßenbegleitgrün sehr überhand. Ob im Querumer Holz, den Parkanlagen oder zum Umbau von Straßen. Die Abholzungen sind enorm. Was sind die Gründe? Die Forste müssen ihre wirtschaftliche Rendite erhöhen. In den Planungen zum Stadtumbau könnten aber viele Bäume berücksichtigt werden. Hier fehlt es an einem sensiblen Umgang mit unseren Bäumen.

Außerdem ist der unsensible Umgang mit unserem Stadtgrün vor dem Hintergrund der Diskussionen um die Feinstaubminderungen (Luftreinhalte- und Aktionsplan) und des Klimaschutzes (CO2-Minderungen) inakzeptabel. Ein ausgewachsener Baum filtert mehr Feinstäube und entzieht der Luft mehr CO2, als ein junger Baum. Aus dieser Sichtweise sind Neupflanzungen im Schwerpunkt als Ersetzung von kranken und instabilen Bäumen zu sehen.

Auch im städtischen Wasserhaushalt haben Bäume eine besondere Bedeutung: Ein ausgewachsener Baum bindet große Wassermengen und stabilisiert das Erdreich. Damit sind vor allem innerstädtische Straßenbäume und Parkanlagen zu erhalten und mit ihrem Baumbestand höchst sensibel umzugehen.

Im Zuge des Umbaus der Ebertallee in Riddagshausen sollten laut Presseankündigung und Information im Bezirksrat 90 Bäume gefällt werden. Proteste von Bürgerinnen und Bürgern haben dazu geführt, die Planungen zu überarbeiten. Ein Teil der Bäume konnte damit gerettet werden.

In der Vorlage zu den Umbaumaßnahmen im Planungs- und Umweltausschuss sowie im Verwaltungsausschuss hieß es ursprünglich: “Die vorhandenen Bäume sollen, sowei es sich nicht um Pappeln oder Birken handelt, bestehen bleiben. Die Großeichen vor der Gaststätte Herrenkrug sollen ebenfalls erhalten und deren Standorte optimiert werden. Die durch die Baumaßnahme entfallenden Bäume werden durch Neupflanzungen von Linden ersetzt. Elf neu anzulegende Baumstandorte auf dem Park- und Marktplatz Gänsekamp sollen die Bilanz der Ersatzpflanzungen einbezogen werden.”
Die Mitteilung im Bezirksrat Querum-Gliesmarode (Ausschusssitzung vom 29.01.2008) sagt aus: “Insgesamt werden 90  Bäume gefällt und 109 neue Bäume gepflanzt. Die Pappelreihe entlang des Kreuzteiches wird insbesondere durch Säuleneichen ersetzt. Insgesamt ist davon auszugehen, dass durch die neuen Baumpflanzungen der Bereich aufgewertet wird.”
Das Straßenbegleitgrün der Ebertallee ist stark durch Pappel geprägt, die nicht wirklich als solches geeignet sind, weil sie zu den Weichhölzern zählen. Ein Rückschnitt sowie das kontinuierliche Ersetzen von kranken oder instabilen Bäumen würde einen Kahlschlag vermeiden und auf einen längeren Zeitraum den Artenwechsel ermöglichen.

Nachpflanzungen mit Säulen(Pyramiden)Eichen sind in unmittelbarer Nähe zu Gewässern zu vermeiden, weil diese von besonderen Schädlingen befallen werden… mehr

Außerdem müssen die Maßnahmen von Fachpersonal durchgeführt werden.
Die BIBS-Fraktion stellt eine Anfrage außerhalb von Sitzungen… mehr

Detailplan zum Umbau Ebertallee/Ecke Ahornweg
Detailplan zum Umbau Kreuzung Ebertallee/Messeweg
Detailplan zum Umbau Ebertallee/Gänsekamp
Detailplan zum Umbau Ebertallee/Nehrkornweg
Detailplan zum Umbau Ebertallee/Herrenkrug
Detailplan zum Umbau Ebertallee/Dr.-Wilke-Weg
(die in den Plänen gelb eingetragenen Bäume sind zur Fällung vorgesehen)

Einige Experten machen darauf aufmerksam, dass es sich beim Pappelbestand um unterschiedliche Arten handelt. Nach der Sichtung sind dort zumindest zwei Pappelformen vertreten. Unseres Wissens definierte die Verwaltung ausschließlich Pyramidenpappeln. Vor Ort befindet sich jedoch nach Expertenaussage – unter Vorbehalt einer eingehenden Prüfung durch Fachexperten – eine weitere Form von der die Zugehörigkeit zur Nominatform der Schwarzpappel zu prüfen ist. Diese sind geschützt… mehr

Auszug aus dem Niedersächsichen Naturschutzgesetz (NNatG) zur Klärung in welchen Zeiträumen, in welchen Gebieten, ggf. mit welchen Genehigungen Bäume gefällt werden dürfen.

Im Prinz-Albrecht-Park werden viele Bäume gefällt. Offiziell angekündigt in der Pressemitteilung der Stadt heißt es: “Im Zuge der auf mehrere Jahre angelegten Sanierung des Prinz-Albrecht-Parks führt der Fachbereich Stadtgrün ab Anfang Januar im südöstlichen Teil der Anlage Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen durch. So werden entwicklungsfähige Einzelbäume von konkurrierenden Gehölzen befreit. Außerdem werden die für Frühjahr 2008 geplanten Neupflanzungen zur Ergänzung des historischen Altbestands vorbereitet.” Die Bürgerinnen und Bürger sind schockiert darüber, was in der Verwaltungssprache als “Pflege- und Entwicklungsmaßnahme” verstanden wird.

Im Naturschutzgebiet Kralenriede, zwischen der Siedlung Sandwüste und der A2 werden zahlreiche Bäume gefällt
. Auf Nachfrage von Ratsherr Steinert stellt sich heraus, dass ein Beschäftigungsbetrieb damit beauftragt wurde. Fachkenntnisse zur Fällung oder zu den Baumarten liegen nicht vor. Der Bezirksrat wurde nicht informiert. Eine Information der Bürgerinnen und Bürger fehlt ebenfalls.
Laut Information des Umweltamtes dienen diese Maßnahmen zum Schutz des hier wachsenden Magerrasens. Warum wurde der Schutz durch Baumrückschnitte dann in den letzten Jahren nicht veranlasst?
Die BIBS-Fraktion stellt eine Anfrage außerhalb von Sitzungen… mehr

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